Teil eines Werkes 
Bd. 2 (1910) Die Geschichte / von Gustav Albrecht ...
Entstehung
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genossen und verfügten auch bereits über eine technische Ausbildung in unserem heutigen Sinne.

Karl Theodor Hoppe war >8 >2 zu Naumburg a. 2. geboren. Er war ein jDastorensohn. > 832 konnte er, vom Staat durch ein Stipendium unterstützt, das Königliche Gewerbeinstitut in Berlin besuchen und sich sodann bei Egells seine prak­tischen Kenntnisse erwerben. Sein großes technisches Können, das ihn bald zu einem der berühmtesten Maschinenbauer Deutschlands machen sollte, wurde schon früh er­kannt. >844 gründete er eine eigene Maschinenfabrik, die 50 Jahre später 600 Ar­beiter zählte. Eine große Zahl bewundernswerter Konstruktionen aus dem Gebiet des gesamten Maschinenbaues sind aus dieser Fabrik hervorgegangen.

heute noch zu den ersten Maschinenfabriken gehört das von Louis Schwach- kopff gegründete Merk. >825 in Magdeburg geboren, studierte Schwartzkopff von >842 bis >845 in Berlin am Gewerbeinstitut, um dann zwei Jahre bei Borsig prak­tisch zu arbeiten, wo er besonders mit dem Lokomotivbau beschäftigt war. Als Maschinenmeister an der Magdeburger Bahn und durch ausgedehnte Studienreisen nach England verschaffte er sich sodann weitere umfassende Kenntnisse und gründete schließlich im Oktober >852 in dem damaligen Maschinenbauerviertel Berlins, in der Thausseestraße, eine Maschinenfabrik und Gießerei. >870 wurde dann das Unter­nehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Schwartzkopff starb >8Z2.

Die neue Zeit der hier zu schildernden Entwicklungsgeschichte beginnt mit der Errichtung des Deutschen Reiches, mit der Erhebung Berlins zur Reichshauptstadt. Der Berliner Industriegeschichte in den siebziger Jahren kann man das Motto voran­setzenhimmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt". Anfangs unter dem französischen Milliardenregen gedieh die Unternehmungslust zu schwindelhafter höhe. Dann kam der große Zusammenbruch, die Dividendenbeträge von 22 Aktiengesellschaften der Metallindustrie, die >872 3,5 Millionen betragen hatten, beliefen sich > 87 ß auf nur 0,56 Millionen. Erst nach und nach begannen sich die Industrieverhältnisse auch der Eisen- und Maschinenindustrie langsam wieder zu bessern.

Eine der wichtigsten Gründungen in dieser Zeitepoche brachte das Jahr > 870 , wo die Firma Ludwig L öwe & T o., die heute noch zu den bedeutendsten Industrie­unternehmungen Deutschlands zu rechnen ist, ins Leben gerufen wurde. Die Firma begann mit der Nähmaschinenfabrikation. Löwe, der in Amerika die neuen Arbeits­methoden kennen gelernt und eingehend studiert hatte, stellte sich die für die gesamte Entwicklung hochbedeutende Aufgabe, die amerikanischen Arbeitsmethoden nebst den dazu gehörigen Werkzeugmaschinen in Deutschland einzuführen. >873 wurde der Bau von Werkzeugmaschinen ausgenommen, und die Neubewaffnung der deutschen Armee anfangs der siebziger Jahre brachte dem Unternehmen mit großen Aufträgen einen mächtigen Ansporn.

Maßgebende Bedeutung aber in der Berliner Maschinenindustrie errang sich dann in den siebziger, und vor allem in den achtziger und neunziger Jahren die Ber­liner elektrotechnische Großindustrie. In der Geschichte der Elektrotechnik wird Berlin immer an erster Stelle genannt werden müssen, hier war es, wo der preußische Artillerieoffizier Werner Siemens in harter wissenschaftlicher Arbeit das erste

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