Teil eines Werkes 
Bd. 4 (1916) Die Kultur / von Robert Mielke ...
Entstehung
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wenigstens begonnen wurde. Denn 1460 finden wir hier S teffen von Boxthede als Baumeister; noch dreißig Jahre später bewilligte der Bischof von Brandenburg einen Ablaß, um den Schlußausbau des Turmes zu beenden.

Das wichtigste Ereignis war aber der Schloßbau Friedrichs II., den er nach dem verunglückten Aufstande von in Cölln, unweit des alten Domes, aufführen ließ. Der Kurfürst selbst schrieb 1451 nach Vollendung des Baues:Wir haben unserer Herr­schaft und dem ganzen Lande zur Zierung, Ehren, Frommen und Nutzen ein neues Schloß mit mancherlei Kosten und Arbeit gebauet und mit Hülfe des Allmächtigen Gottes vollbracht." Nur ein Turm und die Ostseite der Erasmuskapelle ragen noch hart an der Spree auf, der letzte Rest dieses Schloßbaues, der sich zwar kaum über das Niveau der gleich­zeitigen Backsteingotik erhoben haben wird, der aber als ständige Residenz des Fürsten nicht ganz unbedeutend gewesen sein kann. Wenigstens spricht die Erhebung der eben er­wähnten Schloßkapelle in ein Domstift dafür, daß der Fürst mit dem Schloßbau auch eine große Kunst­leistung verband. Wenn er freilich annahm, daß dieses Schloß gleich den bescheidenen Wohnsitzen seiner Ritter­schaft auch den Bedürfnissen eines Fürstenhauses dienen würde, denn hatte er - sich, wie sich unter seinen Nachfolgern zeigen sollte, geirrt.

Wenn wir die vielen Stiftungen von Altären in Betracht ziehen, die gerade unter der Regierung des zweiten Hohenzollern von den mär­kischen Gewerken errichtet worden sind, dann muß auch für die Plastik

setzt eine bessere Zeit angebrochen sein als in dem vorangehenden Erst jetzt kam das Holz, dieser Hauptstoff unserer mittelalterlichen seinem Recht. Auch in Italien vollzog sich ein Umschwung, bei Plastik von den Fesseln der Antike frei machte und sich zu Naturalismus durchrang.

Abb. 56. Altar in Frankfurt, von Pistoricci.

Nach "Stille Winkel der Mark Brandenburg". Vita-Verlag. Berlin-Charlottenburg.

Jahrhundert. Bildnerei, zu dem sich die

einem stacken

Ihre Materialien waren indessen der Stein und das Erz, das wohl auch auf die Industrie der älteren norddeutschen Taufbecken nicht ohne Ein­fluß war. In der Mack gewann das Holz als nationaler Träger des Kunstgedankens aber erst Bedeutung, als sich in den Städten eine berufliche Organisation gebildet, hatte. In dem Stoffe schufen die Bildschnitzer großartige Altarwerke, die für das Volk