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standen. Aber als wahrhafter Künstler wußte er jederzeit mit den ihm zustehenden Mitteln zu arbeiten. Air die märkische Kunst ist er der Größten einer.1)
Wesentlich geringer als die Architektur haben Malerei und Bildhauerei Anteil an der Kunstpslege dieser Zeit. Zwar die von Friedrich I. gestiftete Akademie wurde bei dem Thronwechsel nicht aufgehoben, aber ihre Bezüge flössen spärlicher, und neue Mitglieder wurden nicht ernannt. 5o siechte sie dahin, ohne festes Ziel und ohne große Aufgaben. Die Neigungen des Königs waren weniger auf große Malereien und Plastiken
Abb. 112. Kirche in Buch bei Berlin. Abb. 114 Kanzel der Kirche in Buch.
Nach Aufnahme von Hofphotograph Z. Alb. Schwartz. Nach Aufnahme von hvfpholograph L. Alb. Schwartz. Berlin NW. 87. Berlin NW. 87.
gerichtet, als auf geringfarbige, silbergraue Innenräume, deren Wirkung vielfach durch Spiegel und Gläser gesteigert wurden. Für die geringen Aufgaben genügten bald die Maler Weidemann und harper; lange Zeit hat der elftere der Akademie als Direktor vorgestanden und sie im besten Sinne des Wortes, selbst mit persönlichen Opfern, behütet.2) Bedeutender als der recht trockene und unfruchtbare Weidemann ist der tüchtige
1) Leider hat noch niemand das Wirken und das Leben des Künstlers in zusammenfassender Weise geschildert. Reiches Material hat Borrmann in seinem Berliner Denkmalsinventar veröffentlicht.
2) Siehe König, versuch einer historischen Schilderung der Hauptveränderungen der Religion, Sitten, Gewohnheiten, Künste, Wissenschaften usw. der Residenzstadt Berlin. Berlin 1792—1799.