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engeren Kreise der Künstler, die der König bei der Durchführung seiner Pläne zu Rate zog. was der Große König einst begonnen hatte, ein großes preußisches Forum in Berlin entstehen zu lassen, sollte mit Betonung des protestanischen Staates vollendet, aber zugleich auch das alte Königsschloß einbezogen werden. Das Schloß auf der Südseite, gegenüber das Alte Museum, an der Spree der geplante Dom und die Fürstengruft und dazwischen das beliebte Architekturmotiv der großen Säulenhallen: so sollte das friderizianische Forum in das protestantisch-preußische münden, wie Stüler war auch Strack von der gewaltigen Aufgabe eingenommen, nicht aber sich klar über die Grenzen seines Könnens. Stracks Kraft reichte dafür nicht aus ; sie erlahmte an dem inneren Widerspruch, der die Kunst des Architekten durchzog. Seine Kunst wurzelte in der Antike; aber er strebte inmitten der romantischen Zeitströmung aus ihr heraus,
Abb. 134. Neugotisches Portal in Petzow bei Werder a. d. H.
Nach Aufnahme von Hofphotograph L. Alb. Schrvartz. Berlin NW. 87.
um schließlich bei der italienischen Spätrenaissance rein äußerlich stehen zu bleiben. Nur vereinzelt, wie u. a. bei dem reizvollen und romantisch-landschaftlichen Palais Raczinsky (Abb. 135) (das dem Reichstagsgebäude zum Opfer fiel) oder der Andreaskirche war ihm künstlerischer Erfolg beschieden. Auch der Umbau des Kronprinzen-Palais und die Villa Borsig sind erfreuliche Werke dieses fleißigen Architekten, der in den heiteren Formen der norditalienischen, besonders der Florentiner Renaissance heimischer war als in der klassischen Kunst seines Lehrers Schinkel, völlig mißlungen ist ihm die gotisierende Petrikirche, deren Turm er, offenbar im Hinblick auf das Siegesdenkmal auf dem Kreuzberge, in Zinkguß herstellen ließ. Die recht schwerfällige Siegessäule, die den architektonischen Säulengedanken durch den Kasten- und Kolonnadenunterbau in doppelter weise totmachte, krankt an dem unausgetragenen Ringen zwischen persönlicher Kunst und dem starren Festhalten geschichtlicher Formen, das auch das Schloß Babelsberg in seiner Wirkung beeinträchtigt. Dieses gehört seiner Frühzeit, jene seinen reifen Jahren an, ein Beweis für die ziellose, in immer neuen Experimenten sich versuchende Tätigkeit dieser