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Bd. 4 (1916) Die Kultur / von Robert Mielke ...
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Ausgaben 65 Kompositionen epistolischer Lieder von Martin Gpitz bei, die später gesondert erschienen.

Auch außerhalb Berlins blüht die Kirchen- und Schulmusik in der ersten halste des j7. Jahrhunderts auf. Bei weitem die erste Stellung nimmt der fleißige, für das deutsche und lateinische Lied bedeutsame Kantor Bartholomäus Gesius H.555 bis 162 hh in Frankfurt a. d. G. ein. Unter feinen Amtsvorgängern ragt der Motetten- und Liedermeister Gregor Langius aus havelberg (um 157») hervor, h Das Gymnasium zu Joachimsthal pflegte vokale, instrumentale und theoretische Musik mit besonderem Eifer; unter seinen Kantoren findet sich zwar kein glänzender Name, aber mancher hervorragende, segensreich in seinem Kreise wirkende Mann; der Kuriosität wegen fei Zacharias Regius (bis 1610) genannt, weil er der Autor einer musika­lischen Beschreibung der Schule ist, einer Vsserrpü'o ck/are/il« in ua//e ./oac/ir-

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»urrsreas r'n/)-»rnrr« /arrcks st «LS^ertrH oommsur/atissrnra e«/.Unter ihren damaligen Musikern verdient noch Georg herbschleben sbis 1630), vorher Kantor zu Freienwalde, genannt zu werden.

hatte im s6. Jahrhundert die höfische Musik die städtische befruchtet, so regte im folgenden umgekehrt der hohe Stand der städtischen Musikkultur den Großen Kur­fürsten zur Hebung seines Domgottesdienstes an. Der Gedanke an eine Reform der Dommusik beschäftigte Friedrich Wilhelm Jahre hindurch; die politischen Ereignisse der 50er Jahre und seine fast dauernde Abwesenheit von Berlin verzögerten die Ver­wirklichung des planes. Als endlich 1652 an die Ausführung gedacht wurde, holte der Kurfürst Erügers Rat ein, ja, der fülle Kantor kam sogar als Kapellmeister ernstlich in Frage. Statt seiner übernahm dann der Kammermusikus Ehristoph hasel­berg die Leitung der neuen Dommusik, die aus einem vierstimmigen, vom neu ein­gerichteten Joachimsthalschen Gymnasium gestellten Vokalchor und der Instrumental­kapelle des Hofes gebildet wurde. Wenig später, 1658, kam im Auftrag Friedrich Wilhelms eine neue, für die Zwecke der Reformierten, also vor allem der Domgemeinde bestimmte Sammlung Erügers unter dem TitelDsulmockia saora" heraus, der voll­ständige Lobwassersche Psalter in vierstimmiger Bearbeitung mit Instrumentalbegleitung.

Langsam steigt nun wieder die Bedeutung der Hofkapelle, während die städtische Musik mehr und mehr sinkt. Die Leistungen der Stadtpfeiser gehen wie allerorten zurück: die äußerst schlechten wirtschaftlichen Verhältnisse, die überall aufblühenden Hofkapellen und die immer stärker hervortretende Differenzierung im Musikleben entblößen die Stadtpfeifereien auf die Dauer gänzlich vorn Zuzug der gehobeneren Musikerelemente.

0 Mitteilungen des Historischen Vereins zu Frankfurt a. d. G. i«7Z, Heft y/z 2 (R. Schwache).

H Monatshefte für Musikgeschichte, XXXI Nr. z. Publikationen der Gesellschaft für Musikforschung, Bd. 23.

2) Nie. Leutinger, Os ilrrretrin Lrurrä. somiueutnr. lib. XXIV 8 5 st loxoArnptün Narolrins ß 67.