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Bd. 4 (1916) Die Kultur / von Robert Mielke ...
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Leine historischen Atlanten sind noch jetzt unübertroffen. Der Altmeister der deutschen Kartographen ist eigentlich Heinrich Berghaus. Er kam aus der rheinischen Heimat s8s6 als Ingenieur-Geograph im Kriegsministerium nach Berlin, hat in Potsdam eine geographische Kunstschule gegründet, die aber >848 einging. In fruchtbarer Arbeit hat er die damals besten Handatlanten geliefert. Aus echtmärkischer alter Adelsfamilie stammte Karl Friedrich von Kloden, der > 786 in Berlin geboren war, und von dem oben bereits als Schulmann die Rede war. Auch dessen Sohn, Gustav Adolf von Klöden, war ein wissenschaftlicher Reisender, wurde >855 Professor an der Berliner Gewerbeschule und war später an der Militärexaminationskommission beamtet.

Lin berühmter und gelehrter Reisender war Adolf Bastian, der, ein geborener Bremer, nach großen Reisen sich in Berlin habilitierte, wo er bald neben einer Professur die Leitung des anthropologischen Instituts erhielt. Ethnologie war sein Sondergebiet, das er im höchsten philosophischen Geiste bearbeitete, wie WerkeDer Mensch in der Geschichte",Zur Begründung einer psychologischen Weltanschauung",Beiträge zur vergleichenden Psychologie" u. a. zeigen.

Vor allem aber war es Karl Ritter, der Berlin zur Wiege dev modernen Geographie weihte. Den in Quedlinburg geborenen begeisterten Persönlichkeit und Werke eines Alexanders von Humboldt schon als jungen Privatlehrer in Frankfurt a. M., und auch für ihn wurde das militärische Interesse an geographischer Wissenschaft entscheidend.

Er wurde >820 als Professor der Geographie an die Universität und Kriegsschule nach Berlin gerufen, wurde Mitglied der militärischen Prüfungskommission und der Akademie, schließlich Direktor der Kadettenanstalt. Sein Tod erfolgte >859- Sein Hauptwerk:Die Erdkunde im Verhältnis zur Natur und Geschichte des Menschen" bezeichnet das Wesen seiner Forschung, dervergleichenden Erdkunde".

In der Mathematik batte die Berliner Akademie ihre Größen meist aus dem Auslands geholt: D'Alembert, Maupertuis, Euler waren keine Brandenburger, nicht einmal Deutsche. Auch der Akademiker Johann Georg Sulzer, der unter Friedrich dem Großen eine Rolle in Berlin spielte, war geborener Schweizer und über dies weit - mehr als Ästhetiker wie als Mathematiker bekanntgeworden. Nur seine zeitweilige Amts­stelle als Professor am Ioachimsthalschen Gymnasium seit >747 war mathematischer Art. Auch aus dem Auslands, aus Paris, wurde Peter Gustav Lejeune Dirichlet, ein geborener Rheinländer, durch Alexander von Humboldt nach Berlin gezogen. Er kam >829 an die dortige Kriegsschule, und wurde bald darauf Universitätsprofessor, ging aber >855 nach Göttingen als Nachfolger von Gauß. Dagegen gehörte Karl Gustav Iacobi als geborener Potsdamer völlig der Mark an, lehrte jedoch erst an der Königsberger Universität, bis er als Akademiemitglied seinen Wohnsitz in Berlin nahm, wo er > 855 gestorben ist. Aus der Mark stammte ebenfalls Meyer Hirsch aus Friesack (geboren > 765) und der Sorauer Ernst Eduard Kummer, der >855 in die Berliner Akademie kam. Der bedeutende K. Eh. Wilh. Weierstraß, der > 8 > 6 im Münsterischen geboren war, kam >8,66 an dasGewerbeinstitut" nach Berlin und wurde daselbst >364 Universitäts­professor (gestorben > 897 ).

weit größer ist die Zahl der mit der Mark Brandenburg in Verbindung zu nennenden Größen der sogenannten Geisleswissenschaften.