Teil eines Werkes 
Bd. 4 (1916) Die Kultur / von Robert Mielke ...
Entstehung
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Zur Vervollständigung des Lehrkörpers gliedern sich diesem noch an: Konstruktions- ingenieure, Assistenten und Lektoren; dem technischen Unterrichte dienen an der Hochschule 27 Sammlungen und 2H sogenannte Institute.

Kurz aufgeführt müssen noch die folgenden wissenschaftlichen Anstalten werden: die Königliche Sternwarte in Potsdam-Neubabelsberg, das Astronomische Rechen­institut in Dahlem, der Königlich Botanische Garten mit Museum in Dahlem, das Geodätische Institut in Potsdam, das Meteorologische Institut und Observatorium in Berlin und Potsdam, das Aeronautische Observatorium in Lindenburg bei Beeskow- Atorkow und das Astrophyfikalische Observatorium in Potsdam.

Diese großen und höchsten Bildungsinstitute, die sich auf alle Denk- und Tätigkeitszweige erstrecken, unterstehen dem Ministerium des Kultus und des öffent­lichen Unterrichts.

Dem Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten sind unterstellt: Die Königliche Landwirtschaftliche Hochschule*) fauch für Forstwissenschaft und Gartenbau) mit 58 Professoren und Dozenten, sowie die Königliche Tierärztliche Hochschule mit 27 Professoren und Lehrern, sowie 18 Assistenten und 9 wissenschaft­lichen Hilfsarbeitern.

Hervorragend als Behörden für Bildungsstätten und Bildungszwecke zeigten sich uns schon im Vorhergehenden dis Stadtverwaltungen, im größten Maßstabe dies natürlich die Verwaltung der Stadt Berlin. Die allgemeinen Unterrichtsanstalten hatten wir bereits berücksichtigt. Noch ist aber das Fach- und Fortbildungsschulwesen zu be­trachten, welches ebenfalls einen bedeutenden Umfang angenommen hat. U)ir finden, da eine städtische Höhere Technische Lehranstalt (die Beuthschule), eine Baugewerkschule, eine Höhere Fachschule für Textil- und Bekleidungsindustrie, zwei Allgemeine Handwerker­schulen und eine Tischlerschule. Außerdem aber noch eine ganze Anzahl von gewerb­lichen Lehranstalten, die unter dem TitelGewerbesaal" in sieben Abteilungen zusammen- gesaßt werden. Daran schließt sich, teilweise direkt mit den genannten Schulen verbunden, das Fortbildungsschulwesen. Ts gibt jetzt in Berlin zehn städtische Pflicht fortbildungs- schulen für Jünglinge und, mit diesen verbunden, ebenso zehn für Mädchen, zu welchen letzteren noch eineVerkäuferinnenschule" kommt. Jede solche Schule hat im Durchschnitt etwa ZHOO Schüler und 2000 Lehrlinge. Ferner aber sind Wahl fortbildungsschulen vorhanden, die der freien, zwanglosen Fortbildung dienen: je N für Jünglinge und für Mädchen finit im ganzen ungefähr >2 000. Schülern), s für Taubstumme, t für Blinde und 2 Hilfsfortbildungsschulen. Weiter sind zu verzeichnen als private Fortbil­dungsschulen: ff kaufmännische für männliche, ebenso 5 für weibliche Angestellte, und außerdem noch Einzelkurse, deren Kosten von Privaten getragen werden, wie z. B.: Handels- und Sprachenkurse des Deutschen Handels-Vereins, das Fortbildungsinstitut für

9 Die deutsche wissenschaftliche Landwirtschaftslehre hat ihren Ausgang von der Mark genommen. Aus seinem Geburtslands Hannover wurde tso-h der berühmte Albrecht Thaer hierher gerufen, der bei Wriezen in Möglin seine berühmte Musterwirtschaft nebst Lehranstalt errichtete, bis er l8to Professor an der Universität Berlin wurde (fi >>828). Auch sein Enkel Ronrad lVilh. Albr. Thaer war ein ausgezeichneter Landwirtschaftslehrer.