Teil eines Werkes 
Bd. 4 (1916) Die Kultur / von Robert Mielke ...
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Ähnliche Anzeigen für die geistige Nahrung einer Stadt sind die erscheinenden Zeitungen und Zeitschriften, sowie die vorhandenen Vereinigungen zu wissenschaftlichem Gedankenaustausch. Berlin liefert nun zwar Zeitungen nicht allein für sich selbst, sondern im Gegenteil für halb Deutschland, indes ist ein großer Teil der Leserwelt schließlich doch in Berlin selbst, und die Herstellung der periodischen Blätter stellt an sich schon eine Summe höherer geistiger Tätigkeit dar. Ts erscheint in Berlin die Kleinigkeit von 1518 Zeitungen und Zeitschriften, unter denen als wissenschaftliche heraus­zuheben sind:

17 für Therme und Pharmazie.

8 Elektrotechnik.

13 Geographie und Geschichte.

4 k Mathematik und Naturwissenschaft.

100 Medizin.

28 Pädagogik.

st Philologie und Altertumswissenschaft.

3 Philologie.

104 Rechts- und Staatswissenschast.

s2 Sozialpolitik.

Dem entspricht auch die Tatsache, daß man in Berlin zurzeit etwa 975 Buchhand­lungen aller Art zählt, ungerechnet der ungefähr ebenso großen Zahl von Papierhand­lungen, die meist ebenfalls einen Büchervertrieb in kleinem Maßstabe mit pflegen.

Unter ungefähr 1320 hauptstädtischen Vereinen finden sich 99, die sich als wissen­schaftliche bezeichnen. Zu den Vereinen mit Bildungszielen müssen auch die Turnvereine gerechnet werden. Ts bestehen in Groß-Berlin zwei große Körperschaften des Turn­wesens: die Berliner Turnerschast, die sich in vier Gaue gliedert, welche wieder ver­schiedene Abteilungen umfassen, und der Deutsche Turnerbund (Berliner Bezirk des Gaues Brandenburg) mit 16 Vereinen. Außerdem gibt es noch sechs freie Turnvereine. Ein allgemeiner Turnplatz befindet sich an der Stelle, da Zahn sein Wirken begann, auf derHasenheide" Nr. 98107. Zm übrigen geben die Turnhallen der Schulen die Turnplätze ab?)

9 verschwindend nur können im Verhältnis zu dem in der Provinz- und Reichshaupt­stadt Beachtenswerten die Bemühungen der kleineren Provinzstädte sein, auch ihrerseits ein Interesse an Fortbildung und Missen über das unmittelbare Schulwesen hinaus zu betätigen. Einige Daten mögen jedoch um der Gerechtigkeit willen dieses Interesse bestätigen. Es be­sitzen die nachfolgenden märkischen Städte nennenswerte wissenschastliche Institute oder Vereine: Brandenburg a. d. H.: Historischer Verein (gegr. 1868).

Prenzlau: Uckermärkischer Museums- und Geschichtsoerein.

Potsdam: Geodätisches Institut nebst astrophyfikalischem Observatorium usw. (vgl. S. 5Z1). Frankfurt a. d.D.: Ministerialbibliothek der Marienkirche. Historischer Verein für Heimat­kunde (1861). Naturwissenschaftlicher Verein (gegr. 1882).

Landsberg a. d. lv.: Verein für Geschichte der Neümark.

Friedrichshagen b. Berlin: König!. Institut für Binnenfischerei (seit 1908), hervor­gegangen aus der Biologischen Station des Deutschen Fischereivereins.