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lich vom Fläming überwiegt der thüringiſche Einfluß, den merken wir am Endlaute a: Lebuſa , Schöna , Körba, Oehna, das ſchon 1161 zu Jüterbog gehörte. Statt a und au hat hier die Umgangsſprache ein e: Schöne, Körbe, Wilde, Lucke. Verweilen wir etwas bei Schöna , einſt auch Schönau bezeichnet, weil wir die Dahmequellen am Auſtenberg aufſuchen wollen. Der Name Auſtenberg ſtammt von einem früheren Beſitzer. Schön iſt von oben der Blick auf das nahe Kolpien, ſo wird amtlich geſchrieben, wir ſagen aber kurz Kolp'n. Das Dorf bietet noch wendiſche Reſte, doch iſt die Sprache längſt deutſch geworden. Mehrere alte Karten zeigen die Schreibweiſe mit G: Golpien, Gulpin; demnach beſteht Verwandtſchaft mit dem wendiſchen Golm, womit eine hervorragende Bergſpitze gemeint wurde.
Noch etliche Namen auf Karten des 18. Jahrhunderts: Dama, Goltza, Lucka , Schönwalda, Gütterbock, nahebei Murk— kendorff(Markendorf ), Cloſter Zinn, der Name, bezeichnet ſlawiſch das Heu, 1227 Zene geſchrieben im heutigen Wen— diſchen Senvo= Heu; Luckenwalda(Geſchichtliches im 19. Heft) und hierbei Kotzenburg, doch ſicher wieder durch undeutliches Schreiben ſo gedruckt; denn ein Kolzenburg gab es bereits 1471, das von Golz—= Holz, Heide abzuleiten iſt(g mit h vertauſcht; ſiehe 1. Kapiteh.
Ortsnamen in Sprichwörtern: Die Schürze iſt länger als der Rod; das Mädchen iſt aus Jüterbog . In Stülpe iſt kene Hülpe. Ueberall in der Welt, nur nicht in Charlottenfeld. Der Glienig iſt tot; in Damsdorf gibt's kein Brot. Stille wie in Liepe , wenn in Buke Kerche iſt. Radeland das gelobte Land: vorne Waſſer, hinten Sand. Erſt trinken und dann Proſit ſagen wie in Gottsdorf. Wer langſam foart(fährt), kümmt ud nach Boart(Baruth ). Der Lucken walder neckt den Kolzenburger:„In Kolzenburg werden die Dummen ausgeſät“ und der Kolzenburger erwidert:„In Luckenwalde gehen ſie auf“(aus dem 19. Flämingheft von E. Koitz). Kindervers aus dem Ländchen: Foare fort noa Jiterboct, holt dat Kind en bunten Rock met recht ville Schelln dran, daß dat Kind recht klimpern kann. Luckenwalde = Ludenkien oder Luckenwuppdich; Jüterbog — Jammerbock. Spaßige Deutungen: Holbeck= hol die Bäke(halt den Bach) Prensdorf in ſächſiſcher Mundart:„Da brennts Torf“ wegen der Torfwieſen.— Wenn die Städte erbaut waren, wußte man oft keinen Namen und man half ſich ſo gut es ging. In Jüter— bog beſchloſſen die Ratsherren, vors Tor zu gehen; wer zuerſt käme, nach dem ſollte die Stadt heißen. Da kam die Krügersfrau Jutte, einen weißen Bock führend. Deshalb iſt der Bock