Teil eines Werkes 
Teil 1 (1920) Die Grundlagen der jüdischen Ethik
Entstehung
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dem, der [alles] aus Liebe tut, und dem, der es nur aus Furcht tut. Silre zur Stelle, § 32.

11: Wer [die Gebote] aus Liebe zu Gott übt, ist größer, als der, der sie nur aus Furcht übt. Sota 31 a.

12:Die Worte, die ich dir heute gebiete, seien in deinem Herzen (5 M 6, 6). Lege die Worte in dein Herz, denn dadurch kommst du zur Erkenntnis des Heiligen, gepriesen sei er, und weichest nicht von seinen Wegen. Siire zur Stelle, § 33.

13: Was ihr tut, sollt ihr nur aus Liebe tim, Sifre zu 5. B. Mos. 11,13 § 41 [vgl. auch Nedarim 62 a].

14: Man soll sich nicht sündigen Gedanken hingeben, denn daraus folgt die sündige Tat. Derech erez suta c. 10.

15: Ein Schüler, unkundig im Gesetz, sprach zu mir: Ich beschäftige mich mit der Lehre und begehre, wünsche und harre, daß sie mein werde, aber sie will nicht mein werden. Darauf sagte ich zu ihm: Mein Sohn! Die Lehre wird keinem zu eigen, der sich ihr nicht mit Leib und Seele um des Himmels willen hingibt. Tanna di be Elijahu 22, 23.

Mittelalter

1: Fluch ist mir ferner deutlich und klar geworden, daß selbst die Pflichten nicht vollkommen erfüllt sind, wenn nicht das Herz den Willen, die Seele das Verlangen hat, sie zu erfüllen. Und gäben wir dem Gedanken Raum, daß es nicht unserm Herzen obliege, den Dienst Gottes zu wählen und nach ihm zu verlangen, so würde auch für unsre Glieder jegliche Verpflichtung schwinden, da ohne den Antrieb der Seele keine Tat vollkommen ist. Bachja ibn Pakuda, Chobot ha-lebabot, (Herzenspflichten), Einleitung S. 6.

2: Doch der innere Dienst Gottes besteht in den Herzenspflichten: Gottes Einheit mit dem Herzen zu erfassen, an ihn und seine Lehre zu glauben, uns seinem Dienste hinzugeben, ihn zu ehr­fürchten, demütig zu sein vor ihm, ihn zu lieben, auf ihn zu ver­trauen, unser Leben für ihn aufzuopfern, uns von allem fern­zuhalten, was ihm verhaßt ist, unser ganzes Tun seinem Namen zu weihen. Bachja: Herzenspflichten, Einl. S. 6.

3: Es ist mir klar geworden, daß die Wurzel aller Handlungen zur Ehre Gottes die Reinheit des Herzens und die Lauterkeit der Ge­sinnung sein muß, und wenn die Gesinnung nicht völlig lauter