Teil eines Werkes 
Teil 1 (1920) Die Grundlagen der jüdischen Ethik
Entstehung
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Kaufmann Köhler: Grundr. e. syst. Theol. d. Judentums, 1910, S. 181.

M. Lazarus: Die Ethik d. Judentums, I, 1899, S. 67; 93 I.; 108 ff.; 126 f.;

160; 203 f.; 221; 228; 230 f.; 238; II, 1911, S. 51 f.; 91.

L. Lazarus: Zur Charakteristik d. talmudischen Ethik, 1877, S. 13; 20 f.; 27 ff.; 33.

Mose Chajim Luzzatto: Messillat jescharim c. 11; c. 16;

Salomon Maimon: Lebensgeschichte. 1792, S. 76 ff.

Felix Perles: BoussetsReligion d. Judentums, 1903, S. 104 I.; 129.

H. Steinthal: Über Juden u. Judentum, 1906, S. 29 f.

Christliche Schriftsteller

1: Auch blieb es in den Kreisen Hillels nicht ganz vergessen, daß es beim ethischen Handeln auf ein Ganzes, auf die Gesinnung und nicht auf die einzelne Tat ankomme*). R. Elieser (um 100) wird von seinen Schülern auf dem Totenbette gebeten:Meister, lehre uns die Wege des Lebens, damit wir durch sie des Lebens der zukünftigen Welt gewürdigt werden (Berachoth 28 b. Wünsche I, 45). DieRabbinen in Jabne sollen gesagt haben: Einerlei, ob man viel oder wenig tut, wenn man nur sein Herz (seine Gedanken) auf den Himmel (Gott) richtet (Berach. 17 a. Goldschmidt I, 61). Ja, es fehlt nicht ganz an Aussprüchen, in welchen sich dies Bewußtsein, daß es sich in Religion und Moral um ein einheitliches Ganzes und einen lebendigen Zweck handle, kritisch gegen die Kasuistik des Zeremonialgesetzes wendet. Von Simeon ben Menasja (2. Jahrh.) wird das Wort überliefert:Der Sabbat ist euch überwiesen, aber ihr nicht dem Sabbat (Mechilta zu 2. Mos. 31, 14. Ugolini XIV, 575. Hamburger II, 406. Deren- bourg I, 144). Auch Lehrer wie Eleasar ben Asarja, Ismael, Akiba lehrten, daß man, um ein gefährdetes Menschenleben zu retten, den Sabbat brechen dürfe, ja, daß die Not (die Sorge für das Leben) vielfach das Ganze aufhebe.*) Das wird unter anderm in den Testamenten betont. Benj. 3Euer Sinn soll auf das Gute ge­richtet sein. Vgl. Benj. 5, Gad. 5Der Gerechte und Demütige scheut sich unrecht zu tun ... . vor dem eignen Herzen. Von Jochanan ben Zakkai wird berichtet, daß er seine Schüler gefragt habe:Sagt mir doch, welches ist der beste Weg, den der Mensch wählen soll? und daß er die Antwort des Eleazarein gutes Herz allen übrigen vorgezogen habe. Pirke Aboth II, 9. Vgl. noch Ps.-Arist. § 133 u. 189. Wilhelm Bousset: Die Religion d. Juden­tums, 1906, S. 159/60.