Teil eines Werkes 
Teil 1 (1920) Die Grundlagen der jüdischen Ethik
Entstehung
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4: Heil dem, der sich mannhaft bewährt und seinen bösen Trieb unterdrückt. Äboda sara 19 a.

5: Wenn Israel sich mit der Thora und guten Werken befaßt, wird es des bösen Triebes und nicht der böse Trieb seiner Herr werden. Aboda sara 5 b.

6: Der Mensch bemühe sich, den bösen Trieb durch den guten zu unterdrücken. Berachoth 5 b.

7: Alles ist in Gottes Hand mit Ausnahme der Gottesfurcht. Berachot 33 a.

8: Bei der Geburt des Menschen bestimmt Gott, ob er stark oder schwach sein wird, klug oder dumm, reich oder arm, aber nicht, ob fromm oder böse. Nidda 16 b.

9: Das Böse kommt niemals von mir [von Gott]. Sifra, Abschn. Bechukkotaj Nr. 4. Vgl. Bacher: Die Agada der Tannaiten I, 282; 325 f.; 415.

Mittelalter

1: Die Prophetie lehrt uns, daß Gott dem Menschen die Fähigkeit verliehen hat, ihm zu dienen, daß er sie ihm gegeben und ihn zum Herrn über sie gemacht, daß er die Freiheit des Willens in seine Macht gegeben und ihn geheißen hat, das Gute zu wählen. Saadja: Emunot we-deot (Offenbarungs-und Vemunftlehren) IV, 2.

2: Hier erkläre ich: Der Schöpfer übt keinen Einfluß auf das Tun der Menschen und zwingt sie weder zum Dienst noch zum Un­gehorsam. Saadja: Offenbarungs- und Vernunftlehren IV, 10.

3: Die Rückkehr ist dem Sünder nur dann unmöglich, wenn ihn sein Inneres und seines Herzens Trug davon abhält; hat er aber den Willen, sich Gott zu nähern, so ist ihm die Pforte der Rückkehr nicht verschlossen und hindert ihn nichts, zu ihr zu gelangen; vielmehr öffnet ihm Gott das Tor zur Tugend und zeigt ihm in seiner Huld und seiner Güte den guten Weg. Bachja ibn Pakuda Chobot ha-lebabot (Herzenspflichten) VII, S. 342.

4: Der Mensch findet in seiner Seele das Vermögen, innerhalb der ihm möglichen Dinge das Böse zu tun und zu lassen. Jehuda ha-Levi: Kusari V, 20.

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