Teil eines Werkes 
Teil 1 (1920) Die Grundlagen der jüdischen Ethik
Entstehung
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Benzion Kellermann: Der ethische Monotheismus d. Propheten, 1917 S. 44 ff.

Kaufmann Köhler: Grundr. e. syst. Theol. d. Judentums, 1910, S. 21; 126 f..

161; 170; 175; 177 f.; 179 f.; 181 f.; 183; 185 f; 124.

M. Lazarus: Die Ethik d. Judentums, 1, 1899, S. 94; II, 1911, S. XXXI f.; S. 70.

H. Steinthal: Über Juden u. Judentum, 1906, S. 129.

Ludwig Yenetianer: Jüdisches im Christentum, 1913, S. 40/41.

Max Wiener; Die Anschauungen d. Propheten y. d. Sittlichkeit, 1907, S. 97; 103; 109.

Christliche Schriftsteller

1: Damit hängt zweitens zusammen, daß bei aller noch so starken Anerkennung der grundverkehrten Tendenz des menschlichen Wesens und Willens der Gedanke der menschlichen Freiheit und Verantwortlichkeit niemals aufgegeben wird. Gegen die Auf­hebung der Freiheit protestiert das jüdische Iromme Bewußtsein in seinem Zentrum. Aufhebung der Freiheit würde Aufhebung des Gesetzes bedeuten. Daher wird so oft betont, daß dem bösen Trieb im Menschen das Gesetz Gottes gegenübersteht. Zwischen beiden hat der Mensch zu wählen. Ausdrücklich hebt Josephus an mehreren Stellen hervor, daß die Pharisäer an dem Gedanken der Freiheit im Gegensatz zu dem Fatalismus der Essener festhalten. Wilhelm Bousset: Die Religion d. Judentums, 1906, S. 465/66.

2: Das zweite Kennzeichen seiner Gottesebenbildlichkeit ist seine Willensfreiheit. Gott überließ den Menschen, nachdem er ihn ge­schaffen, dem Einfluß seiner Selbstentscheidung (Sir. 15, 14). Er hat ihm Gutes und Böses gezeigt (Sir. 17, 7) und ihn ermahnt, sich vor jeglichem Unrecht zu hüten; er hat ihm auch Gebote gegeben, wie er sich seinem Nächsten gegenüber verhalten soll (Sir. 17, 14; vgl. 4 . Esr. 7, 21. 72). Ludwig Couard: Die relig. u. sittl. Anschauungen d. alttest. Apokr. u. Pseudepigr., 1907, S. 106.

3: Dabei liegt jedoch die falsche Umkehrung des Postulats, daß der Tugend Lohn, dem Frevel Ahndung gewiß sei, dem Deuteronomium fern. Es behauptet nicht, wie nachmals die Volks- meinung tat, daß alles menschliche Leid eine Folge schwerer Ver­schuldung sein müsse. Nicht minder tritt schon Jeremia (31, 29 f.) dem auch von Hesekiel (18, 2) bezeugten Sprichwort entgegen, durch das man damals die falsch verstandene Vergeltungslehre von

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