Teil eines Werkes 
Teil 1 (1920) Die Grundlagen der jüdischen Ethik
Entstehung
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nehme sie . . . . R. Jose meint, es heißt ja (Jesaja 45, 19),nicht im geheimen habe ich gesprochen, nicht an einer Stätte der Finsternis usw.; als ich zuerst sie gab, gab ich sie nicht im ge­heimen, nicht an einer Stätte der Finsternis, nicht an einer Stätte der Dunkelheit, auch sprach ich nicht zu den Nachkommen Jakobs euch allein gebe ich sie. Mechilta zu 2. B. Mos. 19, 2.

7:Gott liebt die Gerechten (Ps. 146, 8); warum liebt er die Ge­rechten? Weil ihre Tugend nichts Ererbtes ist. . . . Wollte ein -Mensch ein Levite oder ein Kohen sein, so kann er es nicht, wenn sein Vater kein Levite oder Kohen war. Will aber jemand ein Gerechter werden, so kann er, selbst wenn er ein Heide ist, ein Gerechter werden; denn die Gerechten kommen nicht von einem bestimmten Stamme her, sondern sie haben durch sich selbst diesen Vorzug erworben; deshalb heißt es: Gott liebt die Ge­rechten. Midrasch zu Psalm 146; Bamidbar rabba c. 8.

8: Ob Israelit oder Heide wer eine fromme Tat vollbracht hat, Gott wird sie ihm lohnen. Tanna di be Elijahu c. 13.

9:Deine Priester kleiden sich in Heil (Ps. 132, 9). Damit sind auch die frommen Heiden gemeint, die ein priesterliches Leben führen. Jalkut zu Jesaia § 429.

10: Rabbi Simon b. Lakisch lehrt: Der Fremde, der aus innrer Über­zeugung die Thora annimmt, ist höher zu bewerten als jene Scharen der Israeliten, die am Berge Sinai standen und die Thora annahmen, als sie die Donner vernahmen und die Blitze sahen. Tanchuma Abschn. Lech lecha.

11: Den Priestern gleich sind die frommen Heiden, die Gott dienen. Otijjot di Rabbi Akiba § 7.

Mittelalter

1: Alle Israeliten haben Anteil an dem ewigen Sein und ebenso die Frommen der andern Völker. Maimomdes: Hilchot teschuba (Rückkehr zu Gott) III, 5.

2: Zu deiner Frage hinsichtlich der Völker: Wisse, daß Gott das Herz fordert, und daß alles von der Gesinnung abhängt. Darum haben unsre alten Weisen gesagt: Die Frommen der Völker der Welt haben teil am Jenseits, wenn sie sich angeeignet haben, was sie sich anzueignen vermochten von der Erkenntnis des Schöpfers, und ihre Seele veredelt haben durch gute Eigenschaften. Und es ist kein