Teil eines Werkes 
Teil 1 (1920) Die Grundlagen der jüdischen Ethik
Entstehung
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Zweifel, daß jeder, der seine Seele veredelt hat durch Lauterkeit der Eigenschaften und durch Lauterkeit der Erkenntnis in der Auf­fassung des Schöpfers, daß der «eher teil hat am Jenseits. Darum haben unsre Weisen gesagt, ein Heide, der sich mit der Thora befaßt, ist dem Hohenpriester gleichzuachten. Maimonides: Briefe, Ed. Lichtenberg, II, 23 d ff.

3: Solche, die sich zum Judentum bekehren, heißen Israeliten oder Juden, wenn sie auch von andern Nationen stammen. Joseph Albo: Ikkarim (Grundlehren) IV 42.

Neueres jüdisches Schrifttum I

1: Nach den Begriffen des wahren Judentums sind alle Bewohner der Erde zur Glückseligkeit berufen. Moses Mendelssohn: Jerusalem,

1783, S. 170.

2: Gerade das Judentum ists ja, das nicht spricht: außer mir kein Heill Gerade das wegen seines vermeintlichen Partikularismus verschrieene Judentum lehrt ja: die Wackeren aller Völker wandern dem seligsten Ziele entgegen! Gerade die wegen ihres vermeint­lichen Partikularismus verschrieenen Rabbinen weisen auf die Ver- i kündigung des herrlichen Menschheitsmorgens im Munde der j Propheten und Sänger hin, wie da nicht Priester, Leviten und Israel genannt, wie da die Gerechten, Wackeren und Braven aller Völker von dem herrlichsten Segen umschlossen seien. S. R. Hirsch: Ges. Sehr. I, 1902, S. 155.

3: Unser Lied [Ps.8] meint, daß nur mit den Zorere ha-schem [Feinden Gottes] auch Aujew [Feinde] und M itnakem [Rachsüchtige] aus der Menschengesellschaft schwinden werden, daß erst mit allver- breiteter Einkehr des rechten Gottesbewußtseins auch das rechte Menschenbewußtsein in jedem Menschengemüte und jedem Men­schengeiste zur Herrschaft gelangen werde, jenes Bewußtsein von dem einen einzigen Gott und Vater der Menschheit, das zugleich in dem letzten gesunkensten Menschen noch die unverlierbare Göttlichkeit und in ihm das Gotteskind, den Bruder erkennen, achten und lieben lehrt und die Menschenfeindschaft tilgt ....

S. R. Hirsch: Ges. Sehr. I, 1902, S. 394.

4: Wie groß immer der Gegensatz zwischen Menschen ist, die Gottes­ebenbildlichkeit ist ihnen allen charakteristisch und gemeinsam;