Teil eines Werkes 
Teil 1 (1920) Die Grundlagen der jüdischen Ethik
Entstehung
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13: Gleichberechtigung der Völker und darum Friede auf Erden, das ist der letzte Gedanke der alttestamentlichen Religion. Hermann Gunkel: Kriegsfrömmigk. i. A. T., Internat. Monatsschrift, Jahrg. 9, Heft 8, Spalte 758.

14: Dem Propheten gilt es somit als selbstverständlich, daß es sittliche Grundgesetze gibt, die für alle Völker verbindlich sind, und über deren Einhaltung Jahve als ein absolut sittliches Wesen und zu­gleich als der Herr und Richter aller strenge Aufsicht führt. Emil Kautzsch: Biblische Theol. d. A. T., 1911, S. 226.

15: Der Gedanke, daß auch die Heiden zum Heile berufen seien, daß sie einst Jahve anbeten und zum Gottesreiche gehören würden, hörte nie auf, einen Gegenstand der prophetischen Predigt zu bilden. Johannes Nikel: Das A. T. u. d. Nächstenliebe, 1913, S. 36.

16: Der dritte Hauptunterschied zwischen der alttestamentlichen Religion und den übrigen Religionen des Altertums besteht darin, daß allein in ihr der über der Welt unendlich erhabene, heilige und gerechte Gott zugleich erkannt ist als der Gott, welcher in herablassender, sündenvergebender Gnade allen, die ihn suchen, zum Erlöser und Heiland wird, und zwar letztlich auch in sittlich­religiöser Beziehung, und als solcher durch eine Reihe von be­sonderen Offenbarungen und Heilstaten zunächst für Israel und weiterhin für die Menschheit ein Gottesreich auf Erden aufrichtet. Eduard Riehm: Alttest. Theol., 1889, S. 26.

17: Noch unmißverständlicher als bei diesem [Jesaja] spüren wir es, daß das Reich, welches Gott will, nicht an die Schranken Israels gebunden sein kann, sondern als das Reich des Guten, der Mensch­heit, jedem einzelnen Menschen unmittelbar vermeint ist. Ernst Sellin: Der israel. Prophetismus, 1912, S. 57.

18: Was hier [in den Sprüchen J. b. Sir.] besonders auffällt, ist das vollständige Zurücktreten des Gedankens, daß Gottes Gnade auf Israel besonders ruhe. Auch das Gesetz ist hier dem Menschen gegeben, mit ihm ist Gottes ewiger Bund aufgerichtet; ja, es wird ausdrücklich hervorgehoben, daß Gottes Erbarmen sich auf alle Menschen beziehe, und dieses Erbarmen wird durch einen in der Naturanlage des Menschen begründeten Mangel hervorgerufen. Bernhard Stade: Gesch. d. Volkes Israel, II, 1888, S. 303.

19: Das Prinzip der Gleichheit der Menschen leidet darunter [unter der Erwählung Israels] nicht im mindesten: die Israeliten haben,

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