.2: Dies alles bestätigt, was wir behauptet haben, daß die Überlieferung, wenn sie auch natürlich für die Lernenden als erstes nötig ist, nimmer die einzigeStütze für den ist, der auf dem Wege der Vernunft die lautere Erkenntnis zu erlangen vermag. — Bachja ibn Pakuda: Chobot ha-lebabot (Herzenspflichten), Einl. S. 15.
3: Menschen, die sich mit der heiligen Lehre beschäftigen, das sind gleichsam die Menschen in Gottes Ebenbilde. Denn ohne Gottes Lehre ist der Mensch dem Tiere gleich; die Ebenbildlichkeit Gottes erreicht er erst durch die Erkenntnis und die Befolgung der göttlichen Lehre. — Buch d. Frommen, § 756.
4 : Unter den Bitten [im täglichen Gebet] nimmt mit Recht die Bitte um Verstand und Erkenntnis die erste Stelle ein, weil durch sie der Mensch zur Annäherung an seinen Gott gelangt; darum ließ man auch: „der du uns Erkenntnis verleihest“ dem unmittelbar darauffolgenden: „der du Wohlgefallen hast an Besserung“ vorangehn, auf daß jene Erkenntnis und Einsicht sich auf dem Gebiete der Religion und des Gottesdienstes bewege. — Jehuda ha-Levi: Kusari III, 19.
5: Man liebt Gott nur vermöge der Erkenntnis, und der Grad der Liebe entspricht dem Grade der Erkenntnis. Deshalb muß der Mensch ganz darin aufgehn, alle Wissensgebiete zu erforschen und die Erkenntnis zu erlangen, durch die er seinen Schöpfer begreift, soweit er ihn zu fassen vermag. — Maimonides: Hilchot teschuba (Rückkehr zu Gott), X, 6.
6: Meine Söhne und Töchter sollen womöglich in jüdischen Gemeinden wohnen, damit ihre Kinder jüdisches Leben kennen lernen und ihre Söhne wie auch ihre Töchter im göttlichen Gesetz unterrichtet werden können; sollten sie auch betteln müssen, um ihre Kinder durch religiösen Unterricht erziehen zu können, und sie nicht an Müßigkeit gewöhnen! — Elieser Halevi: Testament, deutsch von A. Berliner in „Jüdische Presse“ 1870, S. 90.
7: Liebe die Lehrer, laufe ihnen nach, strebe nach Erkenntnis deines Schöpfers, denn der Geist erlangt erst seinen Wert durch die Erkenntnis. — R. Elieser b. Isaak: Orchot chajjim (Lebenswege), nach M. Güdemann, Geschichte d. Erziehungswesens u. d. Kultur d. abendländischen Juden, Bd. I, 1880, S. 123.
8: Wie es ohne Gottesfurcht keine Wissenschaft gibt, so ohne Wissenschaft keine Gottesfurcht, vielmehr sind es nur die Toren, welche Weisheit und Zucht, d. i. Philosophie und Naturwissenschaften
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