Blatkow— Podelzig. 53
große doppelkoniſche Urnen mit ſtehenden Halbkreisverzierungen, Fußpokale, ſchräge Kanneluren am Gefäßbauch, Schalen mit eingezogenem und tordiertem Rand.(Podelzig , Slg. Dr. Schulze).
Vielleicht beziehen ſich auf dieſes Gräberfeld(oder auf den Topfberg ſüdlich vom Reitz weiner Burgwall?) einige ältere Nachrichten. So berichtet der Paſtor Hammann in den Bekmannſchen Fragebogen:„Vor wenig Jahren am St. Johann-Tage in der Mittags⸗Stunde auf den ſogenannten Töpfer-Berg Gwiſchen dem hieſigen Galgenberg und die Reitwendiſche Berge) grub man in praesente vieler Frembden jährlich die Toden⸗Töpfe(urnas) davon auch der Berg den Nahmen des Töpfer⸗-Berges bekommen.“ Man erſieht hieraus, daß bereits im 17. Jahrhundert planmäßig Ausgrabungen ver;
anſtaltet wurden, und aus den Begleitumſtänden mutmaßt der jüngere Bekmann, daß es zu abergläubiſchen Zwecken geſchah.
Geh. Staatsarchiv, Bekmanns handſchriftl. Nachlaß, R 92, CV, Nr. 10.— Kreiskalender Lebus 1917, S. 57.
Nach einer Nachricht, die vermutlich in die Mitte des 18. Jahrhunderts zurückgeht, wurden auf dem Töpferberg Totenurnen durch Wind und Waſſerfluten freigelegt und durch Schweine vollends aufgewühlt. Es ſtanden meiſtens etliche in einer Reihe, ſechs und mehr zuſammen und waren mit einem Stück„Dachziegel“ belegt. Die meiſten waren Näpfe ohne Henkel, auch eine doppelkoniſche Urne war dabei. In einigen fand man„bei der Aſche rote Corallen, ſo aber leicht brachen, item kleine meſſingene Ringe in der Art wie die Schafen an der Erbs⸗ oder Panzerkette“.
VGAnthr 1873, S. 161.
Auch im Mai 1834 wurde die Erde durch einen gewaltigen Regenſtrom und Hagelſchlag aufgeriſſen und dadurch„ein vollſtändiges gut erhaltenes Hünenbett mit größeren und kleineren Urnen, Tränennäpfchen und Lampen“ freigelegt; in den erſteren fand
man Aſche und verbrannte Knöchelchen.
Spieker, Beſchreibung und Geſchichte der Marien: oder Oberkirche zu Frankfurt a. O. Frankf. 1835, S. 457, Anm. 2.— Frankfurter patriotiſches Wochenblatt 18143, S. 1118.
Bei Erdarbeiten zum Bau der Cüſtrin⸗Frankfurter Eiſenbahn fand man in der Tal
wand der Oderniederung unweit des Dorfes und der Domäne 3—4 Fuß tief im Sand