Druckschrift 
Geschichte der Reformation in der Mark Brandenburg / Adolph Müller
Entstehung
Seite
339
Einzelbild herunterladen

339

ihrem Gefolge gehabt hat, innerhalb der evangeliſchen Kirche je ner kalte und freche Geiſt des Indifferentismus und todtglaͤubi­ger Orthodoxie gebannt und ſtatt deſſen ein friſcher jugendlicher Glaube, der wieder mit aufrichtiger Freude an dem Evangelium von Chriſto haͤngt und darin ſeine Seligkeit ſucht und findet, hervorgerufen iſt, ſo iſt durch dieſelben politiſchen Umwaͤlzungen, die freilich auch mit ihrem himmelandringenden Tumult und Schrecken die Todten zu erwecken vermochten, auch der mittel alterlich hierarchiſche Geiſt aufgeſchreckt und zu erneutem Um gange belebt worden. Erſcheint nun zwar ein ſolcher Feind zu: nächſt nicht fo furchtbar, wie einer, der in friſcher voller Jugend: kraft daſteht, und deſſen Tendenzen die nothwendigen Erzeugniſſe des edelſten und entwickeltſten Zeitgeiſtes find, fo tritt dieſer Feind doch in fo coloſſaler äußerer Geſtaltung hervor, er{ft in dem Kampfe, den er zu unternehmen im Begriff iſt, durch ein Jahr­tauſend hin fo geuͤbt und erfahren, daß er Preußen gegenüber, das zum erſtenmale in einen Kampf dieſer Art eingeht, eine außerordentliche Furchtbarkeit haben muß. Nichtsdeſtoweniger durfen wir vertrauungsvoll auf Gottes weiſe Weltregierung dem Ausgange entgegenſehen, wir duͤrfen des endlichen Sieges gewiß ſein, wenn wir die Bedingungen erfuͤllen, welche Gott ſeinen Kämpfern auferlegt. Dieſe Bedingungen find fuͤr uns aber in dem Kampfe gegen die hierarchiſchen Angriffe Roms, daß wir unſer Ziel, die evangeliſche Freiheit, unverruͤckt und feſt im Auge haben, daß wir mit Andacht, wie es der heiligen Sache ziemt, auf dem offenen Wege des Geiſtes und der Wahrheit fortſtreben, daß wir ohne Ruͤckſicht auf zufaͤllige aͤußere Nachtheile und Vers hne Scheu vor den groͤßten Opfern den hohen Platz, der ; Vorſehung angewieſen, zu behaupten ſtreben, und daß endlich wir Alle uns erfuͤllen und begeiſtern mit dem Ge­danken, daß wir berufen find, die errungenen Schaͤtze des Lich­Geiſtes zu verfechten gegen die Anmaßungen der Finſterniß und eines entgeiſtigten Kirchenthums. Wir Alle muͤſſen Wahrheit durchdrungen werden, wir Alle muͤſſen uns Gefuͤhlen, welche des heiligen Gegen­ir muͤſſen ergluͤhen fuͤr unſer eiheitskriege, wo

luſte, o uns von der

tes und des

von dieſer erheben zu den begeiſterten ſtandes der Religion wuͤrdig ſind, w autes Recht, wie einſt in der großen Zeit der Fr