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Die Werder'schen Weinberge : eine Studie zur Kenntniss des märkischen Bodens / von Ernst Laufer
Entstehung
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Abschnitt I.

Geognostische Verhältnisse.

Die Werderschen Weinberge liegen westlich der auf einer Insel aufgebauten Stadt Werder, etwa eine Meile von Potsdam entfernt 1). Wir befinden uns hier auf dem 30. Grade nördlicher Breite und 52. Grade östlicher Länge.

Nicht unwesentlich für die Benutzung dieser Berge zur Obst­kultur ist die Begrenzung derselben durch grosse Wasserflächen, im Osten durch die hier etwa 1km breite Havel, im Westen durch den Plessower und Glindower See, von welchem letzteren eine Verbindungdurch die Riegelbucht zur Havel als südliche Um­rahmung führt. Im Norden der Berge breitet sich eine weite, von Wiesen durchzogene Thalfläche aus, so dass das Gebiet dieses interessanten Stückes Land ein abgeschlossenes ist.

Im Allgemeinen sind die östlichen Gehänge der wesentlich dem Unteren Sande angehörigen Diluvialhöhen mehr geneigt, als die westlichen; die steilsten Böschungen besitzt der Osthang des Richter­berges südsüdwestlich von Werder. Nördlich der Brandenburger­strasse ist das Gehänge durch starke Abschlämmmassen, welche natürlich sandiger Natur sind, aber durch humose Beimischungen verunreinigt erscheinen, verdeckt, so dass es auch hier nicht ge­lingen konnte, die gewiss in tieferem Niveau vorhandenen merge­ligen Schichten in 2m Tiefe zu erbohren.. Die grösste Höhe erreichen die Werderschen Weinberge im Kesselberg, auf welchem ein trigo­

nometrischer Punkt 249 Fuss Meereshöhe angiebt, so dass man

1) Vergl, die zugehörig Boden-Karte von den Werderschen Weinbergen