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Die Werder'schen Weinberge : eine Studie zur Kenntniss des märkischen Bodens / von Ernst Laufer
Entstehung
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Dem gegenüber entnehme ich aus:»FONTANE, Wanderungen

durch die Mark Brandenburg«, Berlin 1873, folgende Notizen:

Der Versandt beginnt mit 1000 Tienen, steigt in rapider

Schnelligkeit ‚auf 3000, auf 5000, hält sich, sinkt, steigt wieder

und tritt mit. 1000 Tienen, ganz wie er begonnen, schliesslich vom Schauplatz ab. Als Durchschnittsminimum wird man 3000, als Maximum 4000 Tienen täglich(die Tiene zu zwei bis drei Metzen) an­nehmen dürfen. Der Preis einer Tiene ist 15 Groschen. Dies würde bei Zugrundelegung des Minimalsatzes, in 4 Monaten oder 120 Tagen einen Gesammtabsatz von 120 mal 3000, also 360000 Tienen ergeben.

Somit werden nach FOnxTANE alljährlich im Minimo 1 Million Metzen Obst von Werder nach Berlin geschafft.

Zur Zeit hat sich demnach nach obigen Angaben der Obst­gewinn verdoppelt.

Herr Weinbergsbesitzer und Hoflieferant AUG. FRITZE hat in dem Berichte des Herrn W. OESER in der Monatsschrift des Ver­eins zur Beförderung des Gartenbaus in den Kgl. preuss. Staaten, 19. Jahrgang, 1876, No. 7 und No. 8 folgende Durchschnittsernte auf seinen Grundstücken der Oeffentlichkeit übergeben. Es muss bemerkt werden, dass diese als mustergiltig angesehen werden müssen, obgleich der Boden derselben fast ausschliesslich reiner Sandboden, wenig mit Schleppstreifen durchsetzt ist. Nur nahe der Potsdamerstrasse ist in grösserer Tiefe der Untere Mergel vorhanden.(Die Anlagen liegen nördlich Profil 17 der Karte.) Er erntete auf einem Morgen:

120 Tienen Kirschen,

15 Birnen, 24 Pfirsiche, 60 Pflaumen, 50 Johannisbeeren, 10 W eintrauben,

2 Mispeln, 80 Aepfel,

2 Aprikosen,

1 Himbeeren,

3 Erdbeeren

und etwa für 21 Mark Blumen und Spargel.

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