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Die Schlacht bei Kesselsdorf : Vortrag, gehalten in der Militärischen Gesellschaft zu Berlin zur Feier des Friedrichstages 1904 (mit zwei Plänen in Steindruck) / von v. Lindenau
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gang und Abgang in einer beſonderen Nachweiſung zuſammenzuſtellen, und die als Anlage nachſtehend abgedruckt iſt. Aber noch weniger wird man der Entdeckung zuſtimmen können, daß die militäriſchen Gründe, die das General­ſtabswerk für das Fernbleiben des Königs am Schlachttage anführt, zu ver­werfen wären, und daß man einfach in dieſem Fernbleiben eine beſonders charakteriſtiſche und klar gewollte Maßnahme deralten Strategie zu ſehen habe, die der Schlachtenentſcheidung auswich, wenn ſie den Erfolg ohne Kampf herbeiführen konnte. Ich möchte demgegenüber hier die Gründe anführen, die das Generalſtabswerk gibt. Es ſagt:

Während das Heer des Fürſten von Anhalt bei Keſſelsdorf ſchlug, war der König auf Meißen marſchiert. Die Infanterie belegte dieſe Stadt und die ihr zunächſt gelegenen Ortſchaften des linken Elbufers. Die Kavallerie verblieb ganz auf dem rechten Ufer. Doch wurde ſie derart untergebracht, daß ſie im Laufe weniger Stunden bei Meißen verſammelt werden konnte. Der König war dadurch in der Lage, ſowohl den Fürſten von Anhalt, wenn nötig, zu unterſtützen und ihn ſchlimmſtenfalls aufzunehmen wie auch einem von Dresden aus unternommenen feindlichen Vorſtoße auf dem rechten Elbufer entgegenzutreten. Die Möglichkeit, daß der Feind einen ſolchen unternahm, die Unſicherheit über die augenblickliche Aufſtellung des Prinzen Karl, ſowie die Rückſicht auf die eigenen, durch die Lauſitz nach Schleſien geführten Ver­bindungen mochten den König davon abhalten, bereits jetzt ſein ganzes Heer dem Fürſten zuzuführen.

Ich meine, das ſind militäriſch ſtichhaltige Gründe, verſtändlich für jeden Soldaten. Kein Gedanke iſt dem Königlichen Sieger des Feldzuges 1745 gekommen, der Schlachtenentſcheidung auszuweichen. Gerade dieſer Feldzug, die Tage von Hohenfriedberg und Soor, hatte dem Könige als die köſtlichſte Gabe das Gleichgewicht ſeiner kriegeriſchen Anſchauungen gebracht und ſeine Seele mit jener Angriffsfreudigkeit erfüllt, die ihn mit Glück und Ehren auf die Felder von Prag und Leuthen, von Zorndorf, Liegnitz und Torgau ge­führt hat, und die ihn auch namentlich unter dem friſchen Eindruck von Katholiſch⸗Hennersdorf ſicher nach Keſſelsdorf geführt hätte, wenn ihn nicht ſachliche triftige Gründe davon abgehalten hätten. Das Denkwürdige aber iſt, daß der König, auch ohne daß er auf dem Kampfesfeld eintraf, einen hohen Anteil an dem Ruhme des Tages hatte.

Den taktiſchen Sieg hat der Feldmarſchall erfochten, aber der, der dieſen Sieg ermöglichte, ja man muß ſagen, der ihn geradezu erzwungen hat:

das war Preußens großer König!