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angegriffen, ſo vertheidigt er ſich mit feinem ſcharfen Gebiſſe fehr tapfer; ſonſt iſt er träge und ſchen. Oft wird er vom Jäger aus feinem Bau ausgegraben. Um ihn darin feſtzuhalten, ſchickt man ihm Dachshunde auf den Pelz. Sein Fleiſch wird gegeſſen, ſein Fett als Arznei gebraucht, die Haare liefern Pinſel, das Fell wird als Bezüge von Torniſtern, Jagdtaſchen oder Koffern benutzt. Es wird erzählt, der Fuchs vertreibe den Dachs, der ſich ſehr ſauber halte, dadurch aus ſeinem Bau, daß er denſelben beſchmutze, um ihn dann ſelbſt zu benutzen.
11. Der Maulwurf.
Der Maulwurf gehört ſeinem Gebiſſe und ſeiner Nahrung nach zu den Raubthieren, obgleich mancher Landmann und Gärtner ihn für einen Pflanzenfreſſer hält und ihn todtſchlägt, weil er meint, dadurch die Wurzeln feiner Gewächſe zu retten. Das Thierchen leidet alſo unter der Unwiſſen heit der Leute, die ihm danken ſollten, weil er den Engerlingen, Maden ꝛc. nachſtellt, die ſich von den Wurzeln der Pflanzen nähren. Daß er dieſe Inſecten und ihre Larven unter der Erde aufſuchen und dazu Gänge graben muß, das liegt auf der Hand; denn dieſe Pflanzenverwüſter werden ſich hüten, dem Maulwurf in den Mund zu laufen. Es geht ihm in dieſer Bes ziehung nicht beſſer als dem Menſchen, dem die gebratenen Tauben auch nicht in den Hals fliegen. Damit aber der Maulwurf mit Erfolg ſeiner unterirdiſchen Arbeit nachgehen könne, hat ihn die Natur in der zweck mäßigſten Weiſe ausgeſtattet. Er iſt kaum mehr als ein Dezimeter lang und dabei verhältnißmäßig niedrig. Der Kopf iſt kaum vom Rumpfe ab« heft. da der Hals ſehr kurz iſt; er endet in einem platten, beweglichen
üſſel, an dein die Kuppe unbehaart iſt. Um das Maul herum ſtehen ziemlich viele und lange, Die Augen ſind ſehr klein, aber offen, jedoch unter den Haaren verſteckt; man ſiehk fie am deutlichſten, wenn das Thier kurz vor dem Sterben noch einmal die Haare ſträubt, die im Kreiſe um Daftelbe ſtehen. Der Körper iſt dick und gedrungen und an allen ſeinen Theilen mit einem weichen, ſehr dichten und ſammetſchwarzen Haare bedeckt. Die Zehen ſind am Grunde verwachſen und die Füßchen faſt nackt. Die Nägel derſelben vorn breit und platt, unten aber hohl und krallenartig gebogen. Sie dienen als wirkſame Schaufeln beim Graben der Gänge, die er nach der Art des Bodens bald höher, bald tiefer anlegt. Zur Zeit anhaltenden Regenwetters zieht er in höher liegende Gegenden, dei Sürre begiebt er ſich in die Thäler. Am liebſten hauſt er natürlich in einem Boden, der nicht gleich wieder hinter ihm zufällt, wenn er feine Röhre darin angelegt hat. Eine beſondere Erweiterung dient ihm als Aufenthalts ort während der Ruhe. Aber er kennt dieſe wenig; denn ſein Hunger iſt fo gewaltig und er bedarf großer Mengen von Würmern,‘ beſonders find ihm Regenwürmer angenehm,— Larven und anderen Inſecten, um fatt zu werden. Dadurch wird er ſehr nützlich und kluge Leute, welche feine Jagdliebhaberei zu ſchäͤtzen wiſſen, kaufen ſogar gefangene Maulwürfe auf, um fie auf ihrem Grundſtücke in Freiheit zu ſetzen, wenn daſſelbe nämlich viel von den genannten Inſecten und Würmern zu leiden hat. Tritt allerdings der Fall ein, daß er ſich in einer Gegend zu ſtark vermehrt, dann iſt's auch gerathen, ihm durch Fallen nachzuſtellen. Sein Fell it als Pelz nicht zu verwerthen, da es zu klein und die Haare zu kurz find.— Früher glaubte
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