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Kellern aufhält, um von dort aus feine Raubzüge zu unternehmen. Denn die Ratte iſt ein arger Räuber, der nichts verſchont, was nur irgend ge⸗= nießbar iſt. Sie verſchmäht weder Mehl noch Obft, weder Fiſch noch Fleiſch, weber Getreide noch Gemüſe und oft genug hat fie von den Speiſen in der Vorrathskammer ihren Zehnten genommen, ehe der Menſch an dieſe kommen konnte. Wo man fie in dieſer ihrer räuberiſchen Lebensweiſe nicht ſtört oder nicht zu ſtören vermag, da wird fie zu einer furchtbaren Plage, weil ie ſich ungemein zahlreich vermehrt. Die Jungen deren oft acht zu gleicher eit geworfen werden, ſind anfänglich blind. Fand aber betheiligen ſie ſich an den Raubzügen, denn auch bei ihnen thut der Hunger weh. In ihren Schneidezähnen, die immer wieder nachwachſen, wenn ſie auch abgenutzt werben, haben fie ein furchtbares Werkzeug; denn fie find im Stande, Steine und Blei zu zermahlen und ſelbſt Glas rocken ſollen ihnen nicht zu ſehr . ſein. Daß dieſe Thiere allerlei Feinde haben, ſſt gewiß, aber eben o gewiß iſt, daß fie ſich gegen diefelben häufig zur Wehre ſetzen. Am beſten werden noch Hunde, Füchfe 20. mit ihnen fertig. In Fallen gehen ſie ſelten; dazu find fie zu ſchau, und auch das Gift, das ihnen der Menſch ſpendet, laſſen fie meift unberührt liegen. Merkwürdig iſt das Vorkommen der ſogenannten Rattenkönige, die dadurch entſtehen, daß viele Ratten mit ihren langen Schwänzen, an denen ſich 250 Schuppenringe befinden, zuſammenwachſen. Jedenfalls waren die Löcher, in denen ſie wohnen mußten, zu enge für die Menge, es entſtanden wunde Stellen und bei der Heilung wuchſen die Häute dann zuſammen.
17. Der Hamſter.
Ein Bild der Gefräßigkeit und der Selbſtſucht iſt der Hamſter, der in und unter unferen Gelreidefeldern fein Raubhandwerk treibt, ein unerträglicher, billiger Gefell! Er frißt faſt Alles, was eßbar iſt: grüne Saat und andere Kräuter und Wurzeln, vorzüglich aber Hülſenfrüchke und Ges treide, wovon er große Vorräthe einſchleppt. Hat er die Backen taſch en recht vollgepfropft, fo ſieht er komiſch aus. Stört man(hn dabei, fo ſtreift er ſchnell, auf den Hinterbeinen ſitzend, an den Backen auswendig mit den Vorderpfoten hin, ſo daß der Vorrath hergusſpritzt, die Taſchen leer und die Kinnladen zum Beißen geſchickt werden. Auch beim Vollſtopfen der Backen taſchen, ſowie beim 33. bedient er ſich der Borderpfoten. Lieber noch als Getreide frißt er Thiere, nicht blos Inſekten, ſondern vorzüglich gern kleine Vögel, auch Mäufe, Eidechfen, Blindſchleichen Ringelnattern und der
leichen mehr. Wirft man ihm lebende oder todte Thiere vor, ſo ſpringt er
e el zu und zerbeißt ihnen zuerſt die Sa Zur Wohnung bereitet er einen unterirbiſchen Bau, der oft zwei Meter tief iſt wenigſtens zwei Röhren, nämlich eine ſchiefe und eine ſenkrechte hat, und 6 bis ſieben Kammern, von der Größe einer Rindsblaſe und darüber, enthält deren eine zur Wohnung beſtimmt iſt, die anderen für den einzutragenden Vorrath an Körnern. Hier hält er auch feinen Winterſchlaf. Er iſt in manchen Jahren und Gegenden in Unzahl. und die Nutzbarkeit ſeines Felles wiegt den Schaden, den er ſtiftet, nicht auf.
18. Das Eichhörnchen. Das Eichhörnchen iſt ein ed und munteres Thierchen. Es läßt ſich zwar zähmen, wohnt aber am liebſten frei im friſchen, grünen Walde. Auf
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