trägt. Sie unterſcheiden ſich dadurch von den geweihtragenden Wiederkäuern, zu denen der Hirſch und das Reh gehören. Zweihufer nennt man alle diefe Thiere darum, weil fie an jedem Fuße zwei Hufe oder Klauen haben, mit welchen fie auftreten. Dieſe Hufe umſchließen die Zehen mit einer hornartigen Scheide. Die Bezeichnung Wiederkäuer“ iſt davon hergenommen, daß dieſe Thiere ihre Nahrung zweimal kauen. Um das zu können, hat ihnen der Schöpfer vier Magen, oder beſſer einen Magen mit vier Abtheilungen gegeben. Dieſe heißen der Vormagen oder Panſen, der Netzmagen oder die Haube, das Buch oder der Pfalter oder auch Blätter» magen und endlich der Lab- oder Feltmagen. Die Speiſe, welche immer nur aus dem Pflaͤnzenreiche genommen wird und oft ſehr hart iſt, wird in dem Vormagen eingeweiht, geht dann in den Netzmagen und ſteigt von hier aus biſſenweiſe wieder in den Mund zurück, um dort zum zweitenmale zerrieben zu werden. ige dienen beſonders die großen Backenzähne mit ihren breiten Kauflächen, die von ſcharfgeränderten Furchen durchzogen werden. Von hier aus geht dann die Speiſe ſofort in den Blätter⸗ und dann in den Feltmagen, von wo fie in die langen Därme tritt, um dort der Ernährung des Thieres zu dienen. Weil aber in dem Graſe oder Heu und andern Pflanzenſtoffen nicht übermäßig viel Nahrſtoff enthalten iſt und es längerer Zeit bedarf, dieſen in Blut, Fleifch 2. zu verwandeln, fo kann es nicht auffallen, daß die Natur dieſen Thieren einen ſehr langen Darm kam al gegeben hat. Der der Fleiſchfreſſer iſt viel kürzer. Es iſt aber aus dieſem Üümſtande auch zu erklären, daß die Wiederkäuer meiſt ſehr ruhige Thiere ſind; die lebhafteren von ihnen werden ſelten Fett anſetzen. Da die Wiederkäuer in Folge ihrer Nahrung ein ſehr, wohlſchmeckendes Fleiſch beſitzen, ſo hat der Menſch ſehr viele von ihnen in ſeine beſondere Pflege genommen und fie zu Hausthieren gemacht, z. B. die Rinder, Schafe, Ziegen, Kameele. Andere läßt er zwar im Freien leben, doch ſorgt er auch da für ſie, indem er ſie einen Theil des Jahres über ſchont, im Winter aber für Nahrung bedacht iſt; es gehören dahin beſonders der Hirſch und das Reh.
25. Das Schaf.
Das Schaf iſt ein vierfüßiges Hausthier, das etwas mehr als einen halben Meter hoch und über einen Meter lang iſt. Es iſt bis auf die Füße mit Wolle bekleidet. Die Geduld und die Dummheit des Schafes ſind allgemein bekannt. Das Geſchrei der Schafe heißt Blöken. Man hält die Schafe in beſonders eingerichteten Ställen. Der Schäfer treibt ſie auf die Weide oder auf die junge Saat. An manchen Orten werden ſie emolken. Aus der Milch der Gh fe macht man Butter und Käſe. Im ir en und Sommer werden die Schafe geſchoren— Die Wolle der Schafe dient uns zur Bekleidung. Das Fleifch der geſchlachteten Schafe wird gekocht, geſchmort oder gebraten. Den Talg der Schafe benutzt man zu Lichten und zu Seife. Die Felle von den Schafen werden theils zu chen, theils zu Leder bereitet. Aus den Klauen und anderen Abgängen ocht der Weißgerber Leim.
26. Der Nutzen des Schafes.
Das Schaf iſt eins der nützlichſten Hausthiere; denn es liefert dem Menſchen nicht nur einen Theil ſeiner Nahrung, ſondern auch den bedeutend