22. Der Elefant.
Das noch jetzt lebende größte Landſäugethier iſt der Elefant; er wird bis zu 5 Metern lang und faſt eben ſo od Da iſt denn erklärlich, daß er ſo viel wiegt, wie zehn Ochſen zuſamnien, alſo bis zu 120 Centner. Die Haut allein wiegt 2000 Pfund. Sie iſt ſehr dick und daher gehört der Elefant zu den Dickhäu tern, in die Geſellſchaft der Schweine, Tapire, Nashörner und Nilpferde. Wie dieſe Thiere hat er einen plumpen Körper, ber auf vier ſtarken Beinen, die wie Säulen ausſehen, ruht. Dieſe enden in fünf Hufen, welche die Zehen umſchließen. Der Elefant iſt daher ein Vielhufer, und da er nur auf den Zehen ſteht und geht, ein Zehengänger. Das auffälligſte und zugleich wichtigſte Glied des Thieres iſt der Rüſfel, der nichts weiter iſt, als die verlängerte Naſe. Derſelbe zeigt an feinem Ende die beiden Naſenlöcher, außerdem aber noch einen fing erartigen Fortſatz. Mit Hülfe deſſelben kann der Elefant den Rüſſel wie eine Hand gebrauchen. Er führt mit demſelben die Speiſe in das Maul, die er vielleicht vorher von einem Baume oder Strauche abriß. Und daß er das kann, iſt wichtig für den Elefanten, da er den Kopf nicht bis zur Erde beugen, alſo auch nicht graſen kann. Auffällig iſt ferner für das große Thier das kleine Auge, das nicht größer als ein Ochſenauge iſt. Dagegen ſind die Oh ren, die wie Lederlappen an der Seite des Kopfes hängen, groß. Aus dem Oberkiefer ragen zwei gewaltige Stoß zähne hervor die bis zu 200 Pfund ſchwer werden. Dieſelben liefern einen großen Theil des bes kannten Elfenbeins und ihretwegen beſonders werden die Elefanten ge— jagt. Dieſe Jagden können aber nur in Afrika und Aſien veranſtaltet werden, wo in einigen Gegenden Elefanten in Heerden bis zu 200 Stück vor kommen. Wenn man bedenkt, welche Menge von Pflanzenſtoffen ein einziges ſolches Rieſenthier zu ſeiner Erhaltung bedarf, ſo kann man ſich auch leicht vorſtellen, daß für bewohnte Gegenden das Daſein einer Elefantenheerde nicht erwänſcht fein kann. Man verfolgt ſie deshalb in jeder Weiſe, alſo durch Jag den, Fallgruben 2. Da man aber erkennen mußte, daß ein ſo großes Thier auch gewaltige Kräfte beſitzen muß, jo hat man von je her verfucht, daſſelbe zu fangen, zu zähm en und zur Haus- und Feldarbeit ab. 1 Das if denn auch bei den aſiatiſchen Elefanten gelungen und luge Thiere lernen bald das Tragen und Ziehen von ganz bedeutenden Laſken. Ja man hat fie dazu benutzt, kleine Häuſer auf dem Rücken zu tragen, welche von Kriegern oder Jägern heſetzt find. Die Kriegselefanten find jedoch jetzt nicht mehr gebräuchlich, da man in dem Feuer ein Mittel gefunden hat, fie ſcheu zu machen; dagegen find fie bei der fo ges fährlichen Tigerjagd unentbehrlich, weil fie im Nothfalle ſelbft einen Tiger mit dem Fuße zjerſtampfen ober mit dem Rüſſel erdrücken. Im Allgemeinen iſt der Elefant gutmüthig, doch wird er in der Wuth, die zuwellen ohne ichtbare Veranlaſſung, immer aber bei einer Verwundung, ausbricht, furchtbar. Eine Merkwürdigkeit iſt, daß dieſer Rieſe der Thierwelt vor einem Zwerge derſelben, vor der Maus erzittert. Eine andere Merkwürdigkeit iſt noch die, daß er auf jeder Seite des Maules und in jedem Kiefer nur einen . Backenzahn befigt, daß er denſelben aber wohl ſechsmal wechſeln ann.