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indem er, wenn ſie werfen, plötzlich zupackt. Auch über Blindſchleichen, Ringelnattern und Kreuzottern macht er ſich her. Mit den Krallen faßt er fie, und wenn dieſelben ſich um ſeine Beine ſchlingen, fo wankt er wohl, aber er ſtützt ſich mit dem Schwanze. Bei den Kreuzottern ſucht er ſich vor ihren Biſſen zu bewahren; daher zerreißt und frißt er zuerſt den Kopf.
28. Die Eule.
Die Eule hat große und klare Augen und ein außerordentlich feines Gefieder. Ihr Flug iſt fo leiſe, daß auch das feinſte Ohr nicht das ge» ringſte Geräuſch dabei vernehmen kann. Sie ſieht ſo unbefangen und arg. los aus, daß man glauben ſollte, man könnte ihr alles anvertrauen. Aben der Schein krügt. Sie hat einen krummen Schnabel und ſcharfe Krallen, was eine bedenkliche Sache iſt. Auch will fie von dem Tages lichte nichts wiffen, ſondern fie ſucht ſich vor demſelben zu verbergen. Wird ſie bei Tage aus ihrem dunkeln Sch upfwinkel hervorgezogen, ſoö verliert ſie alle Beſinnungskraft, und es wird ihr nicht eher wieder wohl, als bis die Nacht hereinbricht. Da erwacht ihre Natur, und man erfährt erſt welche Geſinnungen in einer Eule verborgen. ſo geheim ſie anch ihr Weſen treibt. Die armen Vögel, die ſich ſorglos einem i. Schlummer überlaffen haben, werden ihre Beute, und manches Mäuschen, das im Mondſcheine luſtwandeln will, kehrt nicht mehr in ihr Loch zurück, ſondern muß in den Magen der Eule ſchlüpfen. Der Uhu oder die Ohreule nimmt die höchfte Stelle in dieſem räuberiſchen Geſchlechte ein, und wird von allen Raubvögeln grimmig et denn ſie halten ſich durch dieſelbe in ihrem Nahrungszweige beeinträchtigt.
2. Ordnung: Klettervögel.
Sie haben meiſt Kletterfüße, d. h. von den vier Zehen des Fußes ſtehen zwei nach vorn und zwei nach hinten. Sie ſind meiſt Bewohner warmer Gegenden und nähren ſich von Infecten oder Früchten.(Specht, Wendehals, Kukuk, Madeufreſſer, Papagei, Ara, Caeadu, Pfefferfreſſer, Nashorn · vogel, Eisvogeh.
39. Vom Kukuk.
Schon im April ſtimmt der Kukuk feinen ö an. Was hat er denn zu zeigen, daß er immerfort uns zuruft: Kukuk, Kukuk?“ Der eitle Vogel meint: Sieh mich doch an, was für ein Kerl ich bin!“ Willſt du nun aber ſein Gicht und feine Kleidung dir beſchauen, fo flieht der ſcheue Vogel von Buſch zu Buſch, von Baum zu Baum, immer weiter in den grünen Wald hinein. Endlich ſehen wir ihn einmal. Er iſt etwa ſo,. wie eine Taube, obenher und an den Seiten einfach grau gefärbt. Bruſt und Bauch ſind weiß, mit dunkeln Querwellen geſchmückt. Der Schwanz iſt länger, als der übrige Körper und am Ende abgerundet; er iſt weiß gefledtt. So hätte es denn der Kukuk gerade nicht nöthig, ſeiner Federn wegen ſo viel Rühmens zu machen. Sie ſind durch keine ſchönen bunten Farben geſchmückt. Nur feine Füße ſind nn, Sie haben Zehen, 3 ſtehen nach vorn und eine nach hinten. Er kann die Außenzehe