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rund und mit Flaumhãrchen beſetzt; feine Länge beträgt etwa 20 Centimeter. Die Blätter beſitzen einen Stiel, find alſo geſtie lt. Sie ſind am Rande gezä hut, d. h. ſte haben ſpitze Einſchnitte, welche durch Bogen verbunden ſind. Auf der untern Seite findet man kurze Härchen; ebenſo iſt der Rand fein bewimpert. In den Blättern bemerken wir ein Adernetz, weil die Nerven nicht parallel laufen, Das Himmels ſchlüfſelchen trägt auf ſeinem Schafte eine Dolde weil alle Blüthenſtielchen aus einem eluzigen Punkte hervorbrechen. Jede einzelne Blüthe zeigt zunächſt einen äußeren Theil, welcher grün gefärbt iſt Und Kelch Heißt. Derſelbe iſt röhrig, etwaß auf» getrieben, fünfkantig und fünfzähnig. In ihm ſteckt die gelb gefärbte Blumenkrone, deren Saum fünfſpaltig iſt. Da, wo der Saum und die Röhre zuſammenſtoßen, hemerken wir fünf etwas anderz gefärbte Punkte. Mil der Röhre find die fünf Stau bfäden verwachſen doch iſt der obere Theil derſelben fret. Das Piſti ll beſteht aus dem kugeligen Fruchtknoten, dem röhrenförmigen Griffel und der kopfigen Narbe. Aus dem Fruchtknoten entwickelt ſich die Frucht, welche eine einfächerige Kapſel iſt und ohen durch zehn Zähne auffpringt. In Töpfen zieht man die chineſiſche Primel. 85. Der Bienenſaug.
Unter dem Namen Bienenſaug oder Taubneſſel kommen in Deutſchland mehrere Pflanzen vor, von denen Fer nur der rothe, der weiße, der gefleckte und der ſtengelumfaſſende häufiger ſind. Der Name Bienenſaug ſt dadurch zu erklären, daß die Bienen gern auf dieſe Pflanzen fliegen, um Honig daraus zu ſaugen, Taubneffel aber heißen le der Aehnlichkeit ihrer Blätter mit denen der Neffel wegen, doch brennen pieſelben nicht, ſondern find taub. Die Taubneſſeln gehören zu einer großen Abtheilung der Pflanzen, welche man Lipp enbküthler nennt Das gemeinſame Merkmal ſft alfo von der Blüthe hergenommen. Sehen wir uns daher dieſelben genauer an Wir bemerken zunächft, daß der Kelch röhrig und bleibend iſt. Die in ihm ſtehende Blumenkrone iſt einblättrig und röhrenförmig verſängert. Der Saum zerfällt aber in zwei Theile, welche nicht einander gleich ſind Jeder dieſer beiden Theile heißt Lippe, und zwar iſt die obere meift größer. In die Röhre ſind immer vier Staubgefäße eingefügt, von denen zwei länger als die beiden andern fund; fe. daher zweimächtig. Griffel entdecken wir nur einen. Doch endet derſelbe nach oben in eine zweitheilige Narbe, nach unten in einen vierſpaltigen Fruchtknoten. Ehe man lernke, die Pfianzentheile genauer zu erklären, glaubte man, die Lippenplüthler hätten vier freie Samen; da aber nur(n Griffel vorhanden iſt, fo ſagt man jetzt, daß dieſe Nüßchen dadurch entſtehen, weil der Fruchtknoten ſich durch tiefe Einſchnürung bei der Reife in vier Theile theilt oder ſpaltet und nennt daher dieſe Früchte Theilfrüchte oder Spaltfrüchte. Alle Lippenblüthler gehören in die vierzehnte Klaſſe des Syſtems von Linné. An der Taubneſſel finden wir noch außer der Pfahlwurzel einen vierkantigen, hohlen Stengel, der gegenſtůndlg⸗ Blätter trägt, an deren Anheftungsſtellen die Blüthen in Sch einquirlen ſtehen. 918 den dadurch entftehenden unteren Knoten entſproſſen Ausläufer, welche theils unter der Erbe ſich befinden, theils auf der Erde fortkrlechen, dort Wurzeln ſchlagen und neue Pflanzen bilden. Solche Ausläufer heißen Sch ößlinge. Da
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