Haaren beſetzt ſind, die weit über die Hauptriefen hinausragen. 3 Die Möhre blüht vom Juni bis September and findet ſich wild auf Wieſen, dürren Feldrändern, an Hügeln 2c. Die angebaute Möhre wird als Gemüäſe gegeffen. Der aus der Wurzel gewonnene Sa ft wird gegen Hals beſchwerden(Mohrrübenbonbons!) und Wurmleiden benutzt. Geriehene ö dient mit anderem Futter gemiſcht zur Nahrung vieler Stubenvögel 3. B. der Nachtigallen, Lerchen ꝛc. Mil ihrem Safte färbt man die Butter gelb. Die Wurzel wird von der Larve einer gliegenart angefreſſen; auch Indet man auf dem Kraute die Raupen des Schwalbenſchwanzes und zu weilen auch die des Todtenkopfes.
99. Der Waſſerſchierling.
Was Hebel von den Schlangen ſagt, es ſei beſſer, eine ungiftige todt zu ſchlagen, als ſich von einer giftigen beißen zu laffen, das kann man auch auf die Doldengewächſe anwenden; denn unter ihnen giebt es auch viele giftige, und man thut beſſer, die unbekannten nicht zu benutzen, als von ihnen Schaden zu leiden. Die in etwa tauſend Arten meiſt in der nördlichen gemäßigten Zone vorkommenden Doldengewächſe enthalten zwar viele FutterGewürz und Arzneipflanzen, dennoch iſt es gerathen, ihre Auswahl denen zu überlaffen, die fie wirklich genan kennen gelernt haben. Kinder insbeondre müſſen gewöhnt werden, alle weißblühenden Dolden, die als ſolche ja leicht zu erkennen ſind, nicht zum Spiele zu wählen. Die giftigſte Art hel uns iſt der Wafferſchierling, der in manchen Gegenden auch Wätherich
heißt. Er kommt an Flußufern und in Waſſergräben vor und ſeine grohe Wurzel iſt leider zu häufig von Kindern gegeſſen worden, da{te dieſelbe mit einer Selleriewurzel verwechſelten. Wer es weiß, ſteht ſich dieſelbe genauer an, und findet er im Innern Zellen und Querwände, die einen gelben, ſtinkenden S aft enthalten, dann merkt er, mit wem er es zu thun
at und hütet ſich vor ihm So viel Ueberlegung und Kenntniß iſt aber Heinen Kindern nicht ap Daher hat auch die Obrigkeit verordnet,
daß Schiffer und Flößer, welche diefes Gewächs nden, es vernichten. Doch muß das wohl wenig beobachtet werden; denn man hört immer wieder von Vergiftungen durch biefe Pflanze. Aus der Wurzel treibt ein Stengel empor, der über einen Meter hoch, äſtig, hohl und zuweilen röͤthlich angelaufen ift. Die Blätter ſind dreifach geftedert. die lättch en lanzettlich und. gefägt. Auch die Blattftlele find hohl; Die Dolden find groß und haälbkugelig gewölbt, woran die Pflanze auch leicht. erkennen iſt. Die Hülle an. it ein. bis drelblättrig, das Hüälkchen dagegen vierFlätirig. Die Blüthe iſt weiß. Wer die Fru cht genau betrachtet, wird ſehen, daß ein Querſchnitt kreisrund wird. Die Rippen ſind breit gewölbt und bie Thälchen enthalten Delftriemen. Der Wa erſchlerling blüht im Juli und Auguſt und{ft eine ausdauernde Pflanze. Man rechnet den Waſſerſchierlinß zu den ſch arf. Hbetäu benden Giftpflanzen, da er Schwindel, Uebelkeit, Wahnſinn, Wuth, Brennen, Entzündung und ſchnellen Tod verurſacht. Gegenmittel find zunächſt Brechmittel, dann flanzenfäuren Kampfer 3c. Bekannt iſt, daß bie riechen den Schierlingstrank benutzten, um Verbrecher zu tödten; aber auch der weiſe Sokrates mußte ihn trinken.