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Bilder aus der Naturgeschichte / herausgegeben von einem Vereine von Lehrern
Entstehung
Seite
89
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an den Winkeln der Adern auf der Unterſeite bärtig behgart ſind, während die Blätter der grauen Erle eirund und kurz ae itt ſind; ihr Rand iſt . geſägt und die Haare fehlen auf der weiß ichen Unterſeite. Das Holz der Erle dient als Brenn, und Werkholz. Pfähle daraus find ſehr geeignet zu Waſſerbauten. Die Rinde kann zum Gerben und Schwarz­e benutzt werden. Die Blätter dienen als Futter für Schafe und Kühe. Auch viele Infecten finden auf den Bäumen ihre Nahrung, indem fie fein Holz und feine Blätter. So frißt der kleine ſtahlblaue Erlenblattkäfer oft das ganze B attfleiſch heraus, fo daß nur das Seelett der Blätter übrig bleibt, und die Larven einer ö nähren ſich vom Holze. Die Erlen wachſen an dem Ufer der Bäche und an. in ee. Menge und find beſonders belebt, wenn ſich eine Schaar von Erlen­a ſ en auf ſie niederläßt, um mit Hülfe der feinen Schnaͤbel die Früchte für(i® einzuernten,

1068. Die Eiche.

Die Eiche Hit der ſtattlichſte und kräftigfte Baum unſerer Laubholzwäl­der, ein wahrer Rieſe des Waldes. Tief in die Erde ſchläͤgt fie ihre ſtärken, inorrigen Wurzeln. Unerſchütterlich feft ſteht ſie in El em und Un­gewittern. Ihre hundert kräftigen Aeſte reckt fie wie rieſige Arme ſchirmend zus. Der müde Wanderer eilk freudig zu ihr hin, in ihrem Schatten findet er füße Ruhe. Hoch in den Zweigen ſingt der Vögel Chor ihm das Schlummerlled. Ihren Stamm können oft mehrere Männer kaum um­faſſen. Er erreicht oft einen Umfang von 10 m., Unzählbare, ſchöngeſchweifte

Blätter bilden feine große, grüne Krone. Grüne Blüthenkätzchen und röͤthliche Spitzen ö im Frühfahre dazwiſchen und im Hrerbſte viele

niebliche Elcheln, die in körnigen Näpfchen ſitzen. Ihre dicke, riſſige Rinde bietet die Eiche dem Mooſe als eng dar. Es hängt in f. ruͤnen Büſcheln an den Aeſten, und wie ein weicher, ſeidener Mantel chmiegt es ſich um den Stamm, Flechten hängen in langen, weißen Bärten bon den Zweigen. Und welche Menge von ö pflegt die königliche Giche! Schnecken kriechen langſam empor, um von dem friſchen Laube zu ſpeiſen, Unten lauert die Bl. auf ſte, um ſie zu verzehren, wenn fie geſättigt herabſteigen. Kleine Gallwespen laufen auf den Blättern Yin und her und bohren mit ihrem feinen Stachel ein kleines Loch hinein. Ein winziges Ei kommt dann knn grüne Blatt, der Saft ſtrömt hin ft und ein runder Gallapfel bildet ſich. In ihm leben die Larven, dle aus den Eiern krochen, bis fie groß genug find und wieder kleine Gallwespen wer­den. Martenkäferchen und Florfliegen geben dem Eichbaum ihre Eier in Verwahrung. Ste wiſſen ſchon, daß ihre Jungen auf dem Baume reiche Nahrung finden. Ein Menge verſchiedener Raupen zehren von dem Laube und puppen. am Eichenſtamme ein. Schöne Eichenſchmetterlinge kriechen aus ihnen. Die Eiche iſt ihr Vaterland und ihr Ernährer. Maikäfer ſchmauſen hier, ö zerreißen mit lhrem zackigen Ge­weih die jungen Zweige und trinken ihren Saft. Der Laubfroſch verbirgt ich. den grünen Blättern. Der Specht kommt an und llapft an en Stamm und zieht die fliehenden Würmer an's ö Sind die Eicheln reif, ſo halten i. und Eichelhäher mit ſchönen, blauen Flügelfedern ihre Ernte. Eichhörnchen bauen zwiſchen den breiten Zweigen