Teil eines Werkes 
1 (1912) Sagen
Entstehung
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Friedrich Wilhelm war zuerst erzürnt, daß man nicht warten kann.

Doch wie er die Hellen Fanfaren vernimmt, da war er dabei und baß ergrimmt, schickt sofort an den Feldmarschall:

Es soll'n die Schwadronen vorwärts rucken und reiten Mann neben Mann.

Er selber stößt zu dem schweren Volk und zieht ihm stracks vorauf.

Er reitet aus einem Dorf hervor und hält vor einem weiten Moor.

Ansichtig wird er des Feind's:

Noch mißt er ihn ab, da trifft ihn ein Wimmern, ein Kindlein weint zu ihm auf.

Und hurtig schwingt er den Findling aufs Pferd und fetzt ihn vor sich hin: ihn jammert das arme, junge Blut, er will es bringen in sichere Hut.

Da fällt in der Flanke ein Schuß.

Die Obristen schauen nach feinen Mienen, sie kannten den rechten Sinn.

Und bereits die Kanonade kracht.

Derfflinger macht es recht.

Doch wo er die Position verlor, führt Wrangel die hintern Treffen vor, an Leuten fehlt es ihm nicht.

Wohl hat es der' Kurfürst bald ersehen, er wirft sich in das Gefecht.

Den Pallasch geschwungen, er sprengt voraus g'radein in das Gewühl.

Und auf und nieder rasselt die Schlacht, fast hätten sie ihn gefangen gemacht: Stallmeister Froben fällt neben ihm.

Erst zu Mittag hört er Viktoria blasen

Es war kein leichtes Spiel!