Teil eines Werkes 
1 (1912) Sagen
Entstehung
Seite
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ich schreib es an seine Tür:

Jochimke, Jochimke, hüte dich!

Kriegen wir dich, so henken wir dich."

Da schüttelt die Heide sich weit im Rund, als ob sie's vernommen hätt', und mit den Krügen von Mund zu Mund ging die Rede des Otternstädt:

Jochimke, Jochimke, hüte dich!

Kriegen wir dich, so henken wir dich."

Noch lag beim Feuer, umnebelt vom Rauch, ein ehrliches, märkisches Blut, ein Bauer, der holte im Walde Strauch; da lockt' ihn die rötliche Glut, zu wärmen die Glieder, vom Froste steif, an dem Feuer der Ritter vom Stegereif.

Den traf die Rede wie Wetterblitz, und es regt' sich der märkische Kern:

Hilf Himmel, hier Hausen die Köckeritz, sie lauern auf unfern Herrn.

Und bin ich ein Bauer von niederem Blut, Doch kann ich ihn retten, dafür bin ich gut."

Er schlich vom Feuer und war nicht faul nicht einer achtet' darauf und band vom Aste den nächsten Gaul und kletterte und huckte auf.

Streich aus, mein Gaul, über Stock und Stein, sonst soll Herr Joachim gehenket sein!"

Es klagt wie Geisterstimmen im Rohr. Streich aus, mein Gaul, streich aus!"

Ein Irrlicht flackert im Heidemoor.

Nicht kehr dich dran, gradeaus!

Vor Hexe und Unhold Gott gnädig mich schütz', ich wag' es mit Krachten und Köckeritz."

Und horch, da schallt es wie Hörnerklang, wie Stampfen von Rosseshuf.

Und wie es nahe und näher drang,