Teil eines Werkes 
1 (1912) Sagen
Entstehung
Seite
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da schied er Stimmen und Ruf.

Vom Schlosse her auf dämmerndem Pfad mit Jägern und Knappen der Kurfürst naht.

Nun, lieber Gaul, vor dem Ziele sind wir, jetzt gib dein Bestes dran!"

Er rief's und hielt auf keuchendem Tier vor dem Fürsten, der märkische Mann.

Ach gnädiger Kurfürst, halt ein, halt ein!

Im Walde sollst du gehenket sein!"

Noch lagen die Burschen ums Feuer rund und prahlten wohl um die Wett'.

Die Krüge gingen von Mund zu Mund,

Die Würfel rollten aufs Brett.

Wild waren und trutzig die Mienen zu schau'n, ihre Reden klangen wie Hohn und Grau'n.

Ich höre Waffengeklirr in der Luft und pfeifen nach Jägers Brauch."

Laß klirren und pfeifen! Die Eule ruft,

Die Winde rasseln im Strauch.

Ein hoher Einsatz! Wer wagt sein Gold?

Nur dreist! Laßt sehn, wie der Würfel rollt!"

Mir deucht, daß ich Speere blinken seh'.

Es glänzt wie Helm und Schild."

Laß blinken und glänzen! Es leuchtet der Schnee, schon grauet der Tag im Gefild.

Ein höherer Satz! Her mit dem Würfeltopf, jetzt geht es um Herrn Joachims Kopf!"

Und näher klingt es und dringt herbei.

Der Morgen grauet und tagt.

Das war nicht Sturm, nicht Eulengeschrei, es ist Herrn Joachims Jagd.

Des Kurfürsten Mannen durchstreifen den Wald und umstellen die Burschen im Hinterhalt.

Den Ausweg sucht, wer das Roß behielt: versperrt sind Schliche und Schlucht,