Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
1115
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en Vierter Theil, IL Abth. Vanden Seen der Mark Brandenb. M. Cap. 6

Uwer und Nieder-Ulker. Die Ober-Uferge­

dem wall ſelbſt auch noch merkmahle einer

het von Sukkan bis in die gegend Seehau⸗ Burg zuſehen, welche ſcheint in feuer unt

ſen, hat neben ſich zur L. den Potzlowiſchen

See, und gehet durch einen Strohm, der

eine gute viertel meile lang iſt, und in der mitte einen neuen See den Mellen machet,

in die Nieder⸗Uker, welche in einer geraumen

ſtrekke bis an die Stat Prenzlau gehetzund all­da durch berſchiedene arme den Fluß abgiebet, welcher unter dem namen der Uker bei Uker­münde(ich ins groſſe Haff ergieſſet. Der) grund iſt ſandig, und faſt allenthalben dichte, enthält bei o garnzůge, dabon aber nur 34 gezogen werden, nicht weniger eine ziemliche

menge, und zwar ſchmakhaffter Fiſche in ſich,

als Karpen, Ahle, Hechte, Welſe, Bleie

oder Braſſen, allerlei art Zanders, Gü­

ſtern, Moraͤnen, Schleie, Dobbeln, Gründlinge, Geſen, Karguſchen, Noht­federn, Plezter und Krebſe; auch finden ſich die Stinte oder Stinze darin. Weil der grund, wie gedacht, rein und dichte iſt:

ſo haben die Fiſche auch einen reinen und

guten, und inſonderheit von den Blindowi­ſchen Fiſchen ſehr merklich unterſchiedenen (geſchmak. Die Bleie oder Braſſen werden vor andern wegen ihrer fettigkeit, guten ge» ſchmaks und groͤſſe geruͤhmet, und iſt merk­würdig, daß A. 1737 die Jiſcher in einem zug Stel hundert ſtuͤk Bleie gefangen, dabon die meiſten 15 bis 20 pfund und noch mehr gewogen: nach welcher zeit aber dieſer Jiſch deſto ſparſamer borkommt, und oft die woche kaum 2 ſtuͤk gefangen werden; wie dann übers haupt bemerkt wird, daß die Fiſche iezo nicht

in ſo groſſer menge ſein, als vor dieſem, wel­

ches ohne zweifel in den oben angefuͤhrten ur­ſachen ſeinen grund hat, und ſonderlich dar­rin, daß der ſaamenftſche nicht gnugſam ge­ſchonet wird. Sonſt waͤchſet auch in dieſem See, ſonderlich in der mitte um den Mellen eine gewaltige menge Rohr. Die Nieder­Uker ſamt dem halben Mellen ſtehet der ge­meinen Stat zu: die Ober⸗Uöer bis an den

Burgwall den Herren von Arnim auf Suk­kau, das uͤbrige gehoͤret dem Amt Gramzow

und iſt königlich. Der hier gedachte Burg­wall iſt ein erhabenes gegen dem Dorfe Ver­gig über mitten aus dem waſſer hervorra­gendes ſtuͤ Landes von 110 ruhten im um­krais, 55 ruhten in der laͤnge, und 20 in der

breite: und ſcheinet darauf ein Schloß oder

Gebaůde geſtanden zuhaben, welches ein Raubſchloß, Burgfrede oder Caminata ge­weſen; wie dann nicht allein noch auf der ſeite nach Vergitz uͤberhleibſel von einer durch einen thurm verwahrten Bruͤlke, ſondern auf

gangen zu ſein, weil die allda befindliche mauerſteine ausſehen, als wären fie geſchmoh zen, haben auch dieſes beſondere an ſich, daß fie im waſſer ſchwimmen, welches dann eine anzeige iſt, daß fie durch den brand ſehr roͤs muͤſſen gemacht worden ſein. Von dem auf dieſem See befindlichen Gefluͤgel. S. ohen

III. Th. Ill. K. 5. NXlIIX. ſ 813. 8r4. End­

lich iſt noch ein See dieſes namens in der.

Schoͤnebekkiſchen Heide.

Ill. Die uͤbrige in der Ukermark befindlich Seen ſein folgende: Der Ahlſee unweit Prenzlow. Der Arendſee in der Schönermarkiſchen Heide unweit einer wuͤſten Dorfſtelle gleiches namens, von welcher noch die gipfel und ſeiten­mauern einer Kirche, auch ein ſtuͤk vom thurm, und überbleibfel hon gaͤn gen zuſehen, weiches alles aus einem feſten gemauer bon feldſteinen beſtehet, und mit ſehr alten bauͤmen durch­wachſen fein, Der See liegt in der geftalt eines halben monds, innerhalb welchem ſich auch noch uͤberbleibſel vom alten Schloffe befunden, welches vermuhtlich gleichen na­

men gefuͤhret, und ehedem zu der Herren bon

Arnim guͤtern gehoͤret, ieziger zeit aber dem Hochgraͤfl. Geſchlecht derer won Schlippen­hach zuſtaͤndig iſt. S. oben ll. Th. IIK. ſ 448. Der Gr. Baberow unweit Boizenburg, durch welchen die Floßfahrt nach Lichen gehet. Der Barsſee oder Barspfuhl bei Prenzlow. Der Bavenpohl oder Oberpfuhl obers halb Lichen, in welchen ſich der Zens ergieſſet. Der Baumgartiſche See, Baumgarten bei dem Dorfe dieſes namens, gehdret nach Prenzlow. k. ö Der Berntſee bei Fredenwalde, Der Bertikow hei Bertikow, halt ſchone Karauſchen oder Karutzen. In den alten rechnungen heißt er Bertikow, oh er wohl ietziger zeit nur der See oder Teich hei Ber­tikow genennet wird. Der Blanke Ser auf Schoͤnwerderiſchen boden E. E. Magiſtrat in Prenlow zuſtandig. Der Blankenburgiſche See. Der Blindow gleiches namens mit dem dab gelegenen Dorf, liegt nordwerts der

Stat Prenzlow, und wird von der Uker ge­

macht, nachdem fie den Muͤhlengrahen un

Quillow eingenommen. Er iſt gleichfalls mit Fiſchen berſchiedener ahrt verſchen, wel che iehoch an geſchmal den llkerfiſchen nicht beikommen, weil der grund ra nie den Fifchen gleichen geſchmak giebe Sicher

ö/ Ma WA