Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
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17
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17 Fünfter Theil, J. Buch. IX. Kap. Von der Stat Arneburg. 18

breitet über einer Burg von zweien thuͤrmen, davon der zur rechten eine breite haube mit zweien knoͤpfen, der zur linken eine ſpitze haube mit einem knopf, hat. Unter dem Adler iſt das thor mit 3 zinnen: die Burg lieget am waſſer.

Sonſt findet ſich auf dem Rahthauſe noch eine groſſe fahne won blauen taffet, auf Des ren einen ſeite die buchſtaben FR nebſt den worten pro Deo, Rege& patria; auf der andern ſeite das Arneburgiſche wapen, wie das groſſe ſiegel beſaget, zuſehen. Bei wel­cher gelegenheit aber ſelbige gebrauchet wor­den, und wie ſie hierher gekommen, iſt un­bekannt, Vermuhtlich aber ruͤhret fie von der feierlichen bewilkommung Koͤn. Friedrich l. zu Tangermünde 1701. S. VI K. XXII. 5. ſ. 57.

Von der Faͤhre bei Arneburg, die noch im ſtande iſt, haben wir im vorhergehenden ſ. 15. geſehen, daß der Magiſtrat den vierten theil an einen Ortel von Czemen verpach­tet, und der Churfuͤrſt Friedrich J. ſolche verpachtung und die hergebrachte gerechtſa­me der Einwohner beſtaͤtiget, ſonderlich daß fie für einen wagen nicht mehr, als z ſcherf

geben ſolten.

X. Wie nun Arneburg in alten zeiten ſchon ein betraͤchtlicher ort geweſen, der zur beſchuͤtzung des landes gehdret: alſo hat es in den Geſchichten auch wegen allerhand vorfallenheiten fein andenken erhalten. Auſ­ſer dem, was oben im II. 5. davon gemeldet worden, ſo haben die Wenden zu der zeit, da der Erzbiſchof Giſeler vom Kaiſer Otto Ill. darin zum Stathalter auf 4 wochen war geſetzet worden, A. 998 unterm vorwand, ſich mit ihm freundlich zubeſprechen, ihn, da er aus der Stat gefahren geweſen, durch einen hinterhalt uͤberfallen, ſeine leute nie­dergemacht, und die Stat angezuͤndet und verheeret. Der Erzbiſchof aber iſt mit ge­nauer noht entkommen. Ditmarus beim Leibn. I. I. ſ. 355, 3556.

A. 1005 hat Kaiſer Henrich II. den ort von neuen befeſtiget, auch A. 1012 daſelbſt eine zuſammenkunft gehalten um die ange­legenheiten mit den Wenden einzurichten, und iſt er von Merſeburg zu ſchiffe dahin gegangen: Rex a Merſeburch navigio Ar­naburgh venit,& cum Slavis confluenti­bus multa diſcutiens rediit. Annal. Saxo ad h. a. Eccard. Scr. T. J. ſ. 424. Ditmar. beim Leibn. T. L. ſ. 395. Inzwiſchen iſts mit dieſer Stat und Graf­ſchaft noch eine ber worrene ſache. Man ſiehet ſie nachhero hald in gewiſſer Grafen, bald

in der Kaiſer, bald in des Erzbiſchofs von Magdeburg, bald in der nordlichen Marks grafen haͤnden, und iſt mehrentheils unbes kant, wie ſie bon einem an den andern ges kommen. Graf Wiprecht Il. vertauſchte fie wieder an den Markgrafen Udo II. 1067, der ihm feine im Oſterland gelegene guter, ſonderlich Groitſch mit allem zubehör dage­gen abtrat. S. Mader. ſ. 243. Monachi Pegavienf. vita. und Hoffmanni Script. Lulat. I. I. ſ. J. und Schoͤtgen c. J. Nach der zeit komt A. 1115 Hermannus comes de Arneborch bor, welcher mit Reinero Biſchof von Halberſtat und Lotharius Her­zog zu Sachſen dem Kaiſer Henrich V. ſich wiederſetzet und ihn im Welphsholz geſchla­gen. Leibn. Ser. Br. L. II. ſ. 216. n. 24. Annaliſta Saxo ad h. a Eccard I. Iſ. 631. giebt Fridericum de Arnesberch und Hen­ricum ſeinen bruder an, ſcheint aber die namen verworfen zuhaben. Dann er nen­nen auch einen Hermannum de Cavelage, der vieleicht Fridericus und iener Hermann heiſſen ſoll. Das Lexicon Geographicum macht dieſen Friedrich zu einem Grafen von Arnsberg aus Weſtphalen, fuͤhret aber den Grosvater und enkel in die ſchlacht, wel­ches ſich nicht ſchikken wil. Da auch das Chron. Pictur. Arnesborch. das Chron. Phytm. ſ. 40, van Arneborg, Arnenburg, Stadtwegii Chron. ſ. 276. auch Arne­borg hat; dieſer krieg auch ſonderlich das Sachſenland betroffen um dieſe gegend: ſo iſt ganz wahrſcheinlich, daß die Grafen von unſerm Arneburg geweſen; inſonderheit, da aus dem im V. 5. anzufuͤhrenden ſchenkungs­brief erhellet, daß fie beſitzer von dieſem ort geweſen, und ſolchen dem Kaiſer Henrich IL. verkaufet haben; welcher geſtalt dann end: lich dieſelbe mit der Markgrafſchaft Salz. wedel vereinigt auf Albrecht den Baͤr gekommen. Dieſer hat dieſe Stat und Grafſchaft ſeinem ſohn Albrecht gegeben, der ſich daher auch Grafen von Arneburg geſchrieben, nach welchem ſie bei den Mark­grafen geblieben: iedoch mit andern Mark­graͤflchen guͤtern dem Erzſtift Magdeburg vereigenet worden. S. oben l. K. Vll. 5. ſ.24.

A. 1257 hat der Erzbiſchof von Magde­burg Rudolph, da er Seehauſen, die Graf­ſchaft, von dem Biſchof Volrad von Hals berſtat an ſich gebracht, auch dieſes Arne­burg dieſem Stift vereigenet und geſchenket: Rudolphus Dei gratia-.. Nouerint. univerſi, quod, cum inter nos& eccle­ſiam noſtram ex una& venerabilem pa.

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