Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
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19 Fünfter Theil, J. Buch. IX. Kap. Von der Stat Arneburg. 20

trem dominum Vulradum epiſcopum Flal­berſtad.& ſuum capitulum ex parte altera plenarie terminandum, quod comitium in Sechufen cum attinentiis alis pro quatuor millibus marcis& quingentis marcis exa­minati Argenti coniparaſſemus. eadem exſtitit condictum& ordinatum hoc mo­do, videlicet quod nos& eceleſia noſtra in reſtaurum caſtrum Aluinsleuen, quod Marchiones Brandenb. ab eccl. Halberſt. a retroactis temporibus tenuerunt, tradere & donare debemus, immo dona vimus caſtrum Arnesborg eceleſie/ Halberſtad. proprieratis titulo perpetuo poſſidendum&c. Die ganze urkunde ſtehet auch in Ludwigs kel. x VII. ſ. 494. Vergl. oben das V. K. 1. I; A. 1321 iſt Arneburg auch in die herei­nigung der Altmaͤrkl. Staͤte getreten, wo­von oben V. K. XII. S. ſ. 34. zuſehen. Wie die Stat bei dem Biſch. von Halberſtat mit zu lehn gegangen, S. l. K. IX. S5.. 28. A. 1228 treffen wir die Martarafin An­na, Markgr. Hermanns witwe in Arne­burg an. S. ohen V. K. XV. S. ſ. 57. Sie nennet ſich daſelbſt Dominam de Arne­borch und die gegend ihr dotalitium. Hat alſo dieſe Stat und anderes zubehör nach

ihres Gemahls tode als ein Witthum erhal­ten, welches dann nach 1305 bald muß ge:

ſchehen fein. Es faͤllet alſo weg, daß Wol­demars witwe A. 1320 dieſe Stat nebſt Seehauſen, Werben und Krumke an den Erzb. von Magdeb. ſolte geſchenket ha­

ben, wie Leutinger LTopogr. ſ. 7. angiebet.

Iſt ja eine verſchenkung vorgegangen; ſpo muß fie von dieſer Anna geſchehen fein, Hermanns witwe, welche nachgehends an Henrich VI. Herz. von Breslau vermaͤhlet worden; wie er ſie dann auch Wratislavien­ſem nennet. Dann dieſe iſt der zeit heſitzerin dabon geweſen. Daß auch Markgraf Ludwig dieſe Staͤte 1336 ſolte wieder bekommen haben gegen 2000 mark ſilbers, davon ſtehet oben J. K. ſ. 29 das gegentheil, daß nemlich Markgr. Lud­wig dem Erzb. Otto 6000 Thlr. zuzahlen verſprochen und dieſe oͤrter zum unterpfand geſetzet habe. Er muß. fie alſo nach der Markgr. und Herz. Anna tode wiederbe­kommen haben, und ihre ſchenkung an das Erzbisth. Magdeburg mag auch wohl nur die Lehnbarkeit oder vereigenung dieſer oͤr­ter nach dem beiſpiel Otto 11. betroffen ha­ben. Sonſt würde der Markgr. fie nicht haben berſetzen konnen, wie doch auch vor

der zeit 1329 geſchehen. Dann da hat der Probſt Seger und der Raht von Stendal das Haus Arneburg von demſelben gegen 800 mark zum unterpfand bekommen: Wi Lodewich von der Gnade Godes Maregreve tu Brandenkorg, bekennen oppenbar in diſme jeghenwordighen Breve dat it mit vſeme ganzen Willen vnde vil börd is gheſcon, dat her Seger de Pro­veſt von Stendal vnde de Ratman von Stendal innemen vnde holden vſe Hus tu

Arneborch vor achte hundert Mark Bran

vdenborgſchen Silvers vnde Gewichts, Scheghe ok, dat deßelben Proeſtes to kord worde binnen der Tied, ſo ſeulle wi dat vorhenomede Gned vnde Sceulde ghe­ben vnde heryden dem Ratman to Sten­dal bon ſyner weghe, er dat Hus to Ar­neborch von en queme. So wan dat Ghelt vnde Sculde worde gegheven vnde betalet, fo ſcol man dat Hus to Arneborch antwer­den vſen Steden Sehuſen vnde Werben, vnde den Maͤnnern in deme Lande, de ere Gheld daran hebben liggen. Worde ok deſelpe Hus beſtallt vnde henodighet bon jemegheme Heren, da ſchulle wi weren bnde keren ſuͤnder allerlye argeliſt mit aller bſer macht Ginge ok dat felbe Hus mit Uns gherede of, des God nicht en will, den Provbeſte bude den Ratmannen nde den enen, de ere Gheld daran liggen hebben, bnde bs dat Hus wedder worde, ſo ſchulle wi en dat willen wedder antworden. De­de wi des nicht, ſo ſchulle wi den Probeſte vnde dem Ratmanne tu Stendal, dat vorbenomede Gheld vnde ſculde Dana bi are vnde daghe beteyden vnde betalen ſun­der allerleige boͤginge. Dat wi dit ding ſtede vnde ganz holden, ſo hebben wi deßen Breef darup gegheben mit vſem Ingeſeh­gele. Deße Breef is gegheben na Godes Bort Duſent Jar, dri hundert jar, negen bn twintich jar, in vſer vrowen Abende, to Wormißen.

Es laͤßt ſich hieraus zugleich bermuhten, daß gedachte Herzogin Ahna A. 1338 000 1329 muͤſe verſtorben und das WBitthum ſolcher geſtalt wieder an den Markgrafen zu­ruͤk gefallen ſein.

Als Markgr, Ludwig und Herz. Otto von Braunſchweig an einander gerieten, wird fie ſich bon. den andern Stͤten nicht getrennet haben: inſonderheit da Seehau­fen und Werben, die zu der Arnehurgiſchen voigtei gehoͤreten, ſich für den ſellzen erklüh­ret. S. Seehauſ. Geſch. V. K. A