Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
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41 Fünfter Theil, 1 Buch. X Rap. Von der Stat Arendſee.

leute nicht unſchuldig hingerichtet worden: ſo findet ſich nicht grund genug ſolches zube­

ahen. Vielmehr ſtehet zuglauben, daß ſie

empfangen, was ihre thaten verdienet ha­

ben. Dann geſezt ihre angegebene und ge­

ſtandene hexereien haben natürliche urſachen gehabt, oder ſie haben was erdichtet: for

ſein ſie doch auf beide wege ſtrafbar, weil ſie dergleichen nalüͤrliche, ob wohl nicht eis nem ieden bekannte kuͤnſte zum ſchaden des

nähften angewendet, und ſich eni weder an feinen leib oder an ſein vermöoͤgen und habſe­

ligkeit vergriffen. Die luͤgen aber haben immer groͤſſere verbrechen und üuͤhelthaten hinter ſich, als ſie auͤſſerlich bekennen. Sol­te man unſern uͤbelthaͤterinnen ihre angege­bene unthaten noch einſt zutreiben erlaubet, und auf deren betragen ganz genau acht ge­geben haben: fo wuͤrde gewis weder Suſan­na, noch Ilſe eidexen, wohl aber geſunde kinder, oder nichts, zur welt gebracht, und an den tag geleget haben, daß es dem ver­meinten Satan nicht an menſchlichen ſieiſch und bluht gefehlet; und daß ſie unter dem geſtaͤndnuͤs von heidexen beides ihre unzucht und kindermord berſtekket, welchen als eine unmenſchlichkeit zubekennen ſie ſich mehr ge­ſchaͤmet, als der hexerei, welche doch nür

als ein freches kunſtſtük anzuſehen und nicht

ſo ſchimpflich, gleichwohl ihnen zu der ſtra­fe behutflich ſei, zu welcher ihr unruhiges geilen fie berdammet, und die ſie zu ihrer berineinten beruhigung gern übernehmen IX. Von Chmden findet ſich noch eine ur­kunde, kraft welcher die Herzog. Agnes ihrem (dvocaten) Voigt und andern bedienten unterſagt, daß ſie ſich bon den güfern und dem wald des Slaviſchen dorfs Chüden, ſo dem Kloſter zum H. Geiſt bei Salzwedel gehoͤret, nichts an maſſen ſolten: In nomi.­ne. Nos D. G. Agnes Duciſſa Brun­luicenſis, quondam Marchioniſſa Bran­denburgenſis.* recognoſcimus. quod teligioſus vir dominus ridus prepoſitus monaſterij Sancti Spitirus prope Soltwedele nobis expoſuit, quod noſtri advocati& qbidam alii ipſum& monaſterium in bo­nis& hylva ville Slavitalis Chrudene ad idem monaſterium pertinentia cum omni iure mpediant nec impedire deſiſtant. Qua­re literas illuſtris principis Domini Otte abr dvi dile ckiſſimi:& ſuorum fratrum omini Alberti& Domini On pie mem. larchionum quondam Brandenburgen. um.. vidimus. v.. Datum anno Do­V. Cheil der Mark. Ziſt.

42 mini MCCOCXXIx. Dagegen komt villa Hheutonicali⸗ Chuden vor 34 5 in Ernſt von Grabow lehnbrief Eudw. Reliqu. 7. Vll. f. 124. Wie erſter brief Über dem der Mark­graͤſin Agnes ihre abkunft bon der Ottoni­ſchen linie nebſt andern urkunden beſtaͤtige, werden wir in deren lehensgeſchichten ſehen.

In Rademin iſt 136 ydas Schulzenge­richte den Herren bon i oder wie ſie hier heiſſen, Nitzenplitz von Ludwig dem Roͤmer verliehen worden, welches Hen­ning von Itzenplitz von dem bon Walſfave, dieſer aber bon Gyſe Borſchwitz aus Sees haufen gekaufet, nebſt 3 hoͤfen, die von des nen von Bennefendorf erlediget worden. Zeugen werden angeführet Arend Von Lin. deriZß, Gumprecht von Altenhuſen, Bes ter von Trutenbergh, Werner, Hinte und Henningk von der Schulenborch und

Guͤnzel von Bertenslene, vnſe Vogede

in der alden Marcke. Saltwedel 1361 am

ſondage vor ſunte Michelsdage. A Latekate iſt 1383 mit des damahligen

Stathalters der Mark Diderich Biſchof zu

Brandenburg genehmhaltung und im namen

Markgraf Sigismund mit Rohrberg denen

von der Schulenburg von denen bon Bar­

tensleben abgetreten worden: Why Diderich bon Gots gnaden Bi­

chop to Brandenbor gh, und vor ſtẽn­

der der Marck, bekennen in düßen Breue

Spenbar, dat her Werner Ritter und Boßo

bon Bertensleue hebben verlaten vor uns

allen dat ſe hebben in dem Dorpe tho

Rhorberge, vnd einen Hoff vnd dre Ho­

uen mit allem rechte in dem Dorpe tho Las

tekat, upp der von der Schulenborg bes

Doff, vnd datſulue Gud hebbe my den bon

der Schulenborgh gelegen, bon vnſers Hern

des Marggreuen wegen, Maregreuen Se­

gemunden tho Brandenborgh, mit einer

rechten ſamden Hand, des to füge hebbe

wy vnſe Ingeſegel an duͤßen Breff heten

hangen, de gegheuen ys tho Soltwedel,

»in den Jahren Goddes, dritteinhundert

Jar, darna in dre und achtigeſtem Jare,

des frydages bor dem Sontage, wen man

Yſinget Jubilate

Wir werden auch welche als Zeugen an­treffen, ſo de Lathekate genennet werden, welche aber nichts anders als Herren von der

Schulenburg oder Bartensleben fein? oder

fie werden nur fo genennet, weil fie aus dem

ort gebürtig oder daſelbſt wohnhaft geweſen. In Koͤnigſtaͤt Fil. von Garz wird am

Palmſpontag nachmittag etliche ſtunden ge­o 2 lauͤtet: