Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
53
Einzelbild herunterladen

2

ha

r s d d TT D

D 2

in id

in in it 2

af J 1d hs

ſſ

Cs

o, it Is

n

ff as

53 günfter Theil, 1 Buch. IX.

vettere und Bruder von Alvensleben einen burgfrieden aufgerichtet und beſchwo­ren, den ihre nachkommen A. 1602 ers neuert, und die Landsfuͤrſten, auch noch Churfuͤrſt Friedrich Wilhelm zu Branden­burg den 10 Jan. A. 1646 beſtaͤtiget. Auch erzehlet Edinus, daß vor dem auf dieſem Schloſſe eine glokke geweſen, welche, wann iemand des geſchlechts von Albensleben mit tode abgehen ſollen, wann es ſchon in fernen landen geſchehen, ſich ſelbſt angeſchlagen und

einen ſchall bon ſich hören laſſen: Quin etiam Calbae fuerat campana ſub

ͤ arce,

Quæ quoties illo prognatus ſtemmate

quisquam,

Externis etiam vita defunctus in oris,

Mirandos toties ſonitus, crepitusque

minaces

Edidit,& properam portendit praeſcia

mortem

Certe etenim antiquis memorantur

plarima ſeclis

Abſtruſa& fidei plane contraria facta.

Nachdem aber bei eingeriſſenem groſſen kriege die Kaiſerl. volker ſich der Altmark bemaͤchtiget, und unter andern auch dieſes feſte haus beſetzet, und dadurch die herum lie­gende oͤrter in contribution geſetzet, ſo fein fie zwar von dem Könige Guſtap Adolph wieder vertrieben, Churfuͤrſt George Wil­helm aber dadurch veranlaſſet worden die bes feſtigung zuverderben, mithin die waͤlle zu» ſchleifen und damit die graͤben füllen zulaſ­ſen, welches dann auch die damahls auf die­ſem hauſe, wiewohl in verſchiedenen ſtuͤkken deffelben wohnende Herren von Alvensleben bewogen ſich von dar herunter, auf ihre naͤhſt dabei gelegene Adel. hoͤfe bder vorwer­ke, welche nach entſtandenem brand waren aufgehauet worden, zubegeben, und das ſchlos ledig ſtehen zulaſſen, welches darüber eingegangen, und bis auf das alte zum theil noch ſtehende mauerwerk eingefallen iſt. In dem Rahthauͤſlichen nachrichten iſt noch ein bildnuͤs davon im kupferſtich vor­handen. Die Kirche, welche dabei ſtehet, und vor dieſem zum fruͤhgottesdienſt gedienet, wird auch nicht mehr gebrauchet und gehet in ihre ruinen; das Jus capellae aber, ſo die Herren von Alvensleben haben, iſt auf dieſe vorwerker verleget.

Das Archiv der Herren von Alvensleben, welches noch ſchoͤne nachrichten haben ſoll, und bei allen den werwirrungen noch erhalten worden, wird theils bei dem hieſigen Ge­

V. Theil der Mark. Hiſt./

Kap. Von der Stat Kalbe. 54

richtshauſe, theils zu Zichtow, theils auch zu Hundisburg verwahrẽt: und es waͤre zuwün­

ſchen, daß dieſer ſchaz nujbarer werden möchte. VII. 1. Eine ſonderbahre aber dieſes Haus

und Schlos belangende merkwürdigkeſt if die begebenheit mit einem gewiſſen Ringe, fo bierſelbſt lange zeit als ein Geſchlechts Ring verwarlich gehalten worden, ietzo auch noch in ſichern haͤnden bei dieſer Hochadel. familie vorhanden iſt. Die Geſchichtſchrei­ber fein in der hauptſache ziemlich einig, vers aͤndern iedoch einige umſtaͤnde, und lieſet man hierbon in Hermanni Hiamelmanni Oldenburg Chronike l B. ſ.21. durch gele­genheit des Oldenburgiſchen Horns folgen: de nachricht: Daß nemlich eines damahls lebenden Herrn von Alvensleben Ehe genoßin bei Nachtſchlafender Zeit, als das Haus verſchloſſen, von einer Magd, ſo eine Laterne in der Hand getragen, aufgewekket mit vielen guten worten einer Frauen in Kindesnohten zu Hülfe zukom= men gebehten, auch endlich dazu bewo­gen, iedoch zuvor vermahnet worden, daß, wann ſie in das Haus kaͤme, ſie weder Eſſen noch Trinken, noch auch dasienige was man ihr anbieten würde annehmen ſollte. Als fie nun der Kin­desnöhterin Hülfe erzeiget, wäre fie un­beleidigt wiederum aufs Haus gefuͤhret worden. Uber eine Zeit aber wäre dies ſelbe Magd zu Mitternacht mit einer La­terne wieder gekommen, und haͤtte zwei Schüͤſſeln über einander geſtuͤlpet, ges tragen, anbei der Frau von Awensleben von ihrem Herrn viel Gutes gewünſchet, hinzufügende: ihr Herr verehre ihr hier­mit ein Kleinod, nemlich einen koͤſtlichen guͤldenen Ring zur Danckſagung für er­zeigten Dienſt, den ſolte fie wohl bewah­ren, denn ſo lange derſelbige Ring ganz und unzertheilet guf dem Hauſe Kalbe

und bei dem Geſchlechte derer von Al.

vensleben bleiben würde, ſolte es blühen, und Gluck und Wohlfahrt haben; wür­de aber der Ring von Haͤnden kommen, oder zertheilet werden, ſo würde es auch demſelben Geſchlecht unglůͤflich und nicht wohl ergehen, und waͤre ſie damit ver­ſchwunden. Als nun hernach zween Brüder mit einander die Erbtheilung für­genommen, hätte dieſer Ring auch müſ­fen getheilet werden, aber dieienige Liz nie oder Stamm, ſo die Theilung am heftigſten begehret, waͤre aus und abge­gangen, das andere Theil vom Kinge

p aber

.

832