Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
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aber ſolte heutiges Tages auf dem Haufe Kalbe in der Kapelle verwahret werden. Lorenz Pekkenſtein ſetzet in Theatro Al­venslebiano B. I. b. u. B. 2. a. hinzu, daß ein diamant darin eingefaſſet waͤre, und Cy­riacus Edinus hat dieſe Sache L. III. de Famil. Alvenslebiana in folgenden verſen beſchloſſen:, c Calba, paludoſis quae cireumcingitur arvis, Arx Alvenslebiae, ſedes Celeberrima Gems, Cximiam Matronam hahunit jam tempore priſeo. Hac Aloentlebia nuptam de Gente Marito, Haec quoniam eluxit pietate animique modeſti Inſignis honitas, fer vensque juvare cupido Notior ejus erat prae alijs rerum omnium egenos Et gravidas foetu Matres Uterique propinquas Laxandis Lateris complexa adjuvit& auxit Conſilio ſubitos partus& Poeonis arte, Forte füt praegnans conjuncta foemina in VUrbe Et tum Nobturnis properans Ancilla ſub horis Quando Aditus omnes atque Oſtia elauſa fue ; runt Matronam blando compellat Nomine& infit Quod ſiquidem Mulier partus vicina laboret, Pro Pietate animi junctam properare ſub Ur­bem Dignetur, gravidaeque preces ne linquat inanes. Arcem etiam Valvis paſſim conſiſtere apertis Illa ſub ignotam muſta formidine Vocem Territa collegit tandem fe animumque re­ſumpſit. E thalamo exſurgens Aneillae praevia dicta Inſequitur, patulis quoque perſpieit atria portis. Accedit gravidam cupide partusque propin­quam Invenit& dextra rerum quaecunque fideli Expedit auxilia& Partu Lucina beato Affuit, illam ergo diſcedere nolte parantem Accedit dibtis iterum hace Aneilla benignis. Quemque manu ſolido factum geſtabat ab auro Annulum, honorifico gratas pro munere Matris Offert, Commendans ipſi ſeclisque futuris Namque Alvenslebia donec ſub Gente maneret Annulus, hanc ſuperis ſurius florere ſecundi­Et fortunatis ſuccedere pleraque Fatis Conſilia atque Acteit omner; Hoc ergo fideli Aſſervet Cura munus, preciumque laboris. Tum quoque Matronam deducit ad Areis aperta Oſtia,& ad thalami limen penetrale deductam Liquit& ex Oculis evanuit omnis Imago. Andere fuͤgen noch dieſe umſtaͤnde hinzu: daß nach der geburt des weibes der mann gedachter frauen von Albensleben eine ſchuͤſ­ſel mit gemuͤnztem golde dargereicht habe, welches ſie aber aus raht des gebehrenden weibeleins nicht annehmen wollen, als wel­che ſie gewarnet, wofern ſie ſich den geiz blen­

Fünfter Theil,. Buch. IX. Kap. Von der Stat Kalbe. 56

den laſſen wuͤrde, ihr mann ihr dur

verhaͤngnuͤs ſchaden zufuͤgen. a daß mann, frau und magd gar kleine leut. lein geweſen, welches beim Hamelmanno nicht mit erwehnet wird. 2. Hierbei aber wird angemerket,(1) daß dieſe geſchichte ſich nicht köͤnne vor A. 1324 und Albrecht dem Il. bon Alvensleben zugetragen haben: weil die in demſelben jahre erſt das haus Kalbe er,

kaufet. Und zwar mit dieſes Ehegenoſſiin ſelbſt,

oder ſeines ſohns Gebharts des Erbmarſchals,

oder Ludolfen des Hauptmanns in der Alt­

mark Ehegenoſſin, auch vor der zeit, ehe die: ſes Ludolfs ſoͤhne ſich getheilet. Dann von der zeit an ſein die Alvenslebiſche vertraͤge fleißig bewahret worden, in welchen ſich aber von einer ſolchen theilung mit dem Ringe nichts findet.(2) Findet ſich auch nicht, daß der Ring iemahls von einander getheilet wor­den: ſintemahl er noch ganz und volkommen; und wuͤrde eine wunderliche theilung gewe­ſen ſein, wenn man den Ring um und um ſolte gleichſam von einander geloͤſet, und ſolcher geſtalt aus einem Ringe zween ge­macht haben.() Findet ſich auch nicht, daß eine linie, ſo auf die theilung gedrungen, untergegangen waͤre: dann ſo lange der Ring

bei der Alvenslebenſchen familie geweſen,

und man bon der theilung geredet, iſt keine theilung zwiſchen zween hruͤdern vorgegan­gen. Albrecht II. hat drei ſoͤhne gelaſſen, ſo getheilet: Gebhards des Erbmarſchalls ſohne fein nie zur theilung geſchritten. Ludolf der hauptmann der Altmark hat auch drei ſöhne verlaſſen, deren theilung noch beſchrieben, darin die aller kleinſten ſtůlke erwehnet und die ſer Ring nicht vergeſſen worden, und die na dieſen gelebet, fein in dem XV und XVl jahr hundert geſtorben, zu welcher zeit ſchon die es mit der theilung vorgegeben worden. Iſt alſo zum wenigſten das werk mit der theilung des Ringes ungegruͤndet.(4) Daß auch ein diamant darin ſolle verfaſſet fein, davon giebt der augenſchein, daß es ſich ganz nicht ſo verhalte: ſondern er iſt geſtalt wie ein ordentlicher trauring, auch nicht anders als von gemeinem golde, ohne alles zeichen dar­in geweſenen diamants oder andern cd ſteinz, mithin nicht ſonderlich ſtark oder bilke. Ob nun aber die uͤbrige ſache N in der that ſo begeben, oder ob es nicht bie mehr eine erfindung eines klugen mann aus der Albenslebenſchen familie geweſen, der auf ſolche weiſe und gleichſam durch ein premunimentum verhoffet allen trennun­gen bei den nachkommen vorzubeugen, 2

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