Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
61
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615° Fimfter Theil, J. Buch. lx. Kap. Von der Stat Kalbe, 6

und denen hat das rauben und plundern ſon­derlich der Sachſen von Michaelis bis Weihe­nachten 1494 rthl. und 700 rthl. an

vieh, kleidung und lebensmittel gekoſtet. Die­

ſes hat der zeit iemand veranlaſſet dieß Chro­nodiſtichon zumachen:

Hans Georg Chyrf Vrſt Von SaChſen

Th Vt Vns ,,. Wa Cker pLa­Cen.

A 1636 nach abzug der Sachſen haben die Schweden wieder geplakket. A. 1638 ſein zwar viele hin und herzuͤge, auch ein­quartirungen, in der Altmark vorgegangen: doch iſt des Kalbiſchen Werders verſchonet worden. Welchergeſtalt die Bauern dieſes Werders und im Droͤmling ſich zur wehre geſetzet und manchem Kriegsmann das hand­

werk geleget, haben wir albereits oben geſe­hen. Man macht irgend wo dieſes unter. nehmen der Einwohner zum crimen, daß ſel­

bige ſo gar ſich an Kaiſerl. Soldaten vergrif­fen. Allein wann es auf einer ſeite heißt: inter arma ſilent leges, oder wie die in die Pfarre zu Pakkebuſch einbrechende Solda­ten der um ihre an ſich habende kleider fle­henden Predigerfrau bei wegfuͤhrung ihrer habſeligkeiten geantwortet: Es iſt krieg; und da niemand weder feines bermoögens, noch ſei­nes lebens ſicher iſt: ſo iſt ja wohl kein wun­

der, und niemanden zuverdenken, wann einem die geſetze auch entfallen, und man von feinen rauͤbern und pluͤnderern auf alle weiſe ſich ſuchet zuretten und ihnen abbruch zus

thun, wo man nur kann. Tros Rutulusve fügt. Das ſchlimſte dabei aber iſt, daß der Kriegsmann dadurch zu mehr gewaltthaͤtig­keiten und mordbrennereien veranlaſſet wor: den. Im übrigen hat ein Freiſchulze na­mens Stapenbek von Jeeze aus, den ganzen Kalbiſchen Werder zu der zeit commandi­ret, auch von den Einwohnern den namen eines Werderiſchen Commendanten erhal: ten. Auch wird noch angemerket, daß die Schwediſche Soldaten einen Mann Klaus Lange genannt am feuer gebraten, um ihn zum geſtaͤndnuͤß zubringen, wo er ſein geld berborgen. Welches aber iſt geſchehen bei dem Schwediſchen einfall A. 1675. und wiſſen dit Einwohner von Engerſſen noch diejenige fahne aufzuweiſen, welche ſie zum zeichen ihrer tapferkeit gegen die Schweden, bei Ratenau und Fehrbellin, bekommen mit der auſſchrift:

Wir Bauern von geringen guht

Dienen unſern Gnaͤdigſten Churfuͤrſten

; und Herrn mit leib und bluht.

Sie wird aber zu Kalbe verwahret.

bauet worden.

XII. Die Merkwürdigkeiten auf dem lande betreffend, ſo iſt in dieſer gegend der Werder, welcher von dieſem ſchloſſe den na­men hat, des Kalbiſchen Werders, und bis an Algenſtaͤt, eine meile bon Gardelegen reis het. Er iſt eben ſo moraſtig, als der Droͤm­ling. Vor Kalbe auf der Salzwedeliſchen ſeite liegt ein berg, ſo der Petersberg ge­nennet und bealkert wird. Auf demſelben ſoll ein Kloſter gelegen haben: es findet ſich

aber dahon weder(pur, noch nachricht. Auch)

iſt zu Mehnin einem dorfe, ſo nahe an der Bieſe gelegen, ein ort in dem moraſt befind­lich, welchen man die Burg nennet, und mit einem tiefen graben umgehen iſt, auch ſonſten noch einige uͤberbleibſel ſich darauf

befinden: und mag eins bon den alten März

kiſchen ſchlöoͤſſern geweſen ſein, und hernach in und auſſer kriegeszeiten, den raubern zu einem aufenthalt gedienet haben, auch wie man ſaget, viel leute von den raübern dieſes orts theils darauf ſelbſt, theils in der nach­barſchaft ſein erſchlagen worden.

Von dem ſehr groſſen Steine auf dem Mehniniſchen felde iſt in dem I Th. II. K. II. S. ſ. 376. Und bon dem Dolgauiſchen Berge, auf welchem man alle ſieben Stäte der Altmark ſehen kann, oben in dem I K. XX. §. ſ. 94. dieſen Theils gehandelt wor­

(den: dem noch beizufügen, daß unter den Einwohnern die alte ſage iſt, daß auf dieſem berg, der faſt mitten im lande lieget, unter aufſicht des Landeshauptmanns bor zeiten von der Ritterſchaft und Abgeordneten der Staͤte und dorfer alle jahr ein öffentlicher Land⸗ und Gerichtstag gehalten, wegen der allgemeinen angelegenheit en herahtſchlaget, nach beſchaffenheit der ſache auch wohl einen landshauptmann erwehlet, welcher, ehe er beſtaͤtiget worden, auf einen daſelbſt beſind­lichen groſſen fein treten, und zum beweis feiner geſchiklichkeit über einige ſchwere falle ein urtheil ſprechen muͤſſen. Wobei jedoch verſchiedenes bedenklich iſt, welches kurzlich erwogen worden. I K. XV. J. ſ. 44. it

Das dorf Buttershorſt iſt eine inſel, und faͤhret man überall mit Fahnen ab und zu.

Pinter der Pfarre zu Jeeze nicht weit von der muͤhle fein noch uͤberbleibſel bon einem kleinen Thurm zuſehen, davon, wie bei ans dern dergleichen nachlas des alterthums ge, ſaget wird, daß er von den Wenden erbauet ſei: wiewohl glaublicher iſt, daß er von den Saͤchſiſchen Herren wieder die Wenden ers

Sonſt iſt dieſes das Stam­

baus der Herren bon Jeeze.

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