1. Staͤtlein Bismark Alvenslebiſcher Jurisdiction. Waͤlle daſelbſt zu Gaͤrten gemacht. Gerade ſtraſſen. Il, Kirche und dero beſchaffenheit, Prediger, wuͤſte Kirche zum H. Kreuze. ö.,
die Altmaͤrkiſche Sieben Flekken ge
rechnet zu werden, und iſt gleichfalls der
Hrn. von Alvensleben jurisdiction unter
worfen, welche allda die Ober- und Nie
dergerichte, durch ihren Geſamtrichter oder
Juftitiarium handhaben, auſſer etlichen gerin
gen dingen, welche dem daſelbigen Raht,
; ſo ehedem aus drei Perſonen, einem
Buͤrgermeiſter und zwei Rahtsherren bes
ſtanden, ietzo aber aus einem Burgermei
{ter beſtehet, uͤberlaſſen worden, der unter
dem Albenslebenſchen Geſamtgerichte ſtehet.
A. 1593 iſt das Staͤtlein in 2 theile au ein
ander geſetzet, und der eine theil in 4 theile
getheilet worden, welches dann nachgehends
weiter gegangen, bis gar 6 theile daraus
entſtanden. Der Lage nach iſt es etwan eine
‘halbe meile bon der Bieſe gelegen, 3 meilen
von Stendal, 23 meilen won Oſterburg und
hat vor dieſem zwar keine Mauern iedoch
Waͤlle gehabt, ſo aber mit Koͤnigl. genehm
haltung A. 1700. 13 Febr. abgetragen und
gaͤrten daraus gemachet worden, wofuͤr die
Buͤrgerſchaft jährlich dem Magiſtrat ein ges wiſſes erleget.
Di Staͤtlein Bismark pflegt mit unter
zuloben, daß ſie in geraden linien gehen, und inſonderheit die Hauptſtraſſe ſo geſtellet iſt, daß, indem man zu einem thore hineinkomt, man zugleich gerade hinunter des andern anſichtig wird: dergleichen ſich in der Altmark, ſo viel man weis, nirgend, in dem Herzogthum Magdeburg aber zu Aken an der Elbe findet. wie ſolches in der Anh.
von dem Verfaſſer der Beſchreibung der Stat Aken Lauda Dec Valeriung Brunone wiederholet worden. 3. K. 3. 5.. 8. 9. Es iſt auch eine Burg alhier geweſen, wovon iedoch nichts mehr als nachlaͤſſe von einem herum gezogenen graben und ein keller noch vorhanden, ſo der Alvenslebiſche Keller genannt wird, und wird der ort ietzota der Burgwall genant. Waſſerbrunnen gibt es nicht wegen der höhe: der mangel wird aber erſetzet durch quellen, ſo auf einem berge entſprin
werden. Dieſes waſſer ſelbſt iſt mineraliſch, ohne ſalpeter, klahr und geſund.
73 Fünfter Theil, J. Buch. IX. Kap. Von Biemart. a 26 IV. Bismark. 6
An der einrichtung der Straſſen iſt
Hiſtor. III. Th. ſ. 502. angemerket, und
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III. Gemeſſene anzahl der Bürger Jahrmarkte IV. Groſſe Feuersbrunſt, Peſt, Viehſterben ein andere nachrichten.. 22
II. Die Kirche iſt bei der groſſen brunſt dieſes Staͤtleins A. 66 4 Arm allen zierahten auch Thurn u. Glolken einge, aͤſchert worden, welche aber Hr. Gebhard bon Alvensleben, Hrn. Gebhards ſohn, bald in dem folgenden Jahre 1677. ausheſſern, die glokken neu gieſſen und den thurn und dach
(wieder anrichten laſſen. Dieſe mildthaͤtig,
keit verdienet, daß ihr andenken bei den Nachkommen nicht vergeſſen werde, und ſtehet auf der groſſen glokke: Quam flammadeſtruxit A. MDCLXXVL menſe Auguſto liberalitas Generoſi Domini ab Alvenslehen in Hundisburg reſtituit A. MDCLXXVIL menſe Julio, omnia ad gloriam Altiſſimi. Auf der 2. und 3 findet ſich gleichmaͤßiger ins halt. Die 4 und kleinſte hat dieſe aufſchrift: der Hochedelgeb. Gebhard von Albensleben, Gebhards ſel. Sohn auf Hundishurg, Kalbe, Rogaͤtz Erbherr, hat dieſe Glolken neben den uͤbrigen dreien auf feine eigene koſten giefen laſſen 1677. menſe Octobr.
Die Orgel war 1588 herfertiget und O14 p. Lrinit. eingeweihet oder zum erſtenmahl geſpielet worden.
Prediger ſ viel man nachricht erhalten kon nen, ſein geweſen aus den Katholiſchen zeiten (ums jahr 1430 einer Arnd Wyhſted: nach der Kirchen verbeſſerung, ſonderlich nach 1580 Jo. Ungnade, Joh. Sina pius aus Stendal, nachmahls Paſter und Infp. zu Kalbe. Paul Medebhek, aus Salzwedel, war 6 jahr Paſtor zu Eiſtede geweſen und 1580 berufen worden geſt. 1614, 12 Jun. alt 71 jaht. Zu deſſen zeiten iſt A. 1600 hier auch Kit
chenbeſuch gehalten worden, dabei zugegen
geweſen Gebhard von Alvenzleben, D. Neyer, B. Chemnitz, Sam. Gedile, D. Wenzelius Prof und Park. zu Frankfurt. Ferner Joh. Marci aus Kalbe, angetr. 16 14. geſt. 1616. 23 Nob. M. Sim. Fruvius, nachmahls Inſp. in Kalbe 1627. M. Joachim Tram, miſch aus Salzwedel 1627. geſt. 1636. an der peſt. Wedigo Wigand Wibke ode Wiebich zuvor Diaconas zu Kalbe um F. r639. anher berufen, geſt. 1668. Jo
gen und durch rinnen in die Stat geleitet Grumbach aus Helmſtaͤt, berufen A.1668
geſt. 1706, im 7 aht feines alters, M 3
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