g1 Fuͤnfter Theil, Buch. IX. Kap. Von Apenburg. 8
ordens alda ein Schlos gebauet, ſo einem ieden zu einer zuflucht gedienet; aber von ſolchen Aebten dieſer gegend iſt niemand etwas wiſſend. Von dem worte Affe, wel ches in dem Niederteutſchen auch Ape aus
geſprochen wird, möchte es wahrſcheinlicher
abſtammen, weil es einen Affenkopf in dem wapen fuͤhret, aber wie die affen hieher gekommen, iſt unerfindlich. Und mag demnach eine ungefehre begebenheit, Fortuita occafıo, bielmehr zu dem namen gelegenheit gegeben haben, wie ſolches mit vielen andern
orten ſich zugetragen. Man hat viel Ety
mologias Apparentes, Alluſivas, auch Falſas& Inutiles und bleibet wohl dabei was jſidorus in ſeinem Opere Etymologico ſchreibet: Jon omnia Nomina ſecundum Naturam ſunt impoſita, ſed multa ad placita ſicut ſer vis noſtris Nomina dare ſolemus.
Il. Es lieget an einem kleinen flus, welchen man alda den Beeck nennet, und der hinter dem dorf Hagen, nicht bei Audorf, wie Enelt will, ſich in die Jeeze ergeuſt. S. IV.
Th. L. Abth. J. K. VI.$ n. vn. ſ. 970: Hat aber bor dem auf einer andern ſtelle, etwa 100 ſchritte ſüͤdweſt warts dabon gele
gen, woſelbſt der ſo genannte Alte Kirch
hof lieget, deſſen ſchon in einem briefe von A. 1461 gedacht wird, und nunmehr nur ſcter und gaͤrten enthält, Nicht weit von der Alten Burg weſtwaͤrts trift man noch unter der erde gepflaſterte wege an, die muht
maslich zu dem alten Flekken gehöret haben. Die in dem ietzigen Apenburg vorhande
ne ſonderbare gebaüde fein, das Adeliche Haus, ſo mit einem feinen garten und fiſcheich verſehen; die Alte Burg, welche mit einem hohen und ſtarken mauer werk verwahret geweſen, von der man ſich weit um ſehen koͤnnen, ietzs aber ſehr verwuͤſtet iſt, und Das von nichts mehr übrig iſt, als eine dikke mauer im bierek bei nahe anderthalb ſtokwerk hoch, an welcher man merkmale bon fenſtern antrift, und in der nordoſtlichen erke noch ein ſtarker thurm, welcher noch in gutem ſtande iſt, und anſtat einer gefaͤngnuͤs ges brauchet wird. Auch ſoll die Burg mit breiten und tiefen graben umgeben geweſen ſein, wöruͤber eine zugbruͤkke gegangen. Sie iſt auch allem anſehen nach von den erſten Hrn. bon der Schulenburg erbauet worden; nach= dem fie der Baieriſche Markgraf Ludwig der Aeltere mit dieſem Flekken belehnet, und er fü wohl, als nachher Markgraf Ludwig der Römer, des vorigen bruder, ihnen zuerſt
das recht, ein Schlos zuerrichten, ertheilet. Und iſſet det Se det Biel. der en Schlot da ſtichteten und buweten datho gefen wie Uſen willen, Orlof und Vulmacht, doch dat ſo dene Bleck und Slot Unß und Unſen Broͤdern und Er. fen ewiglich tho Uſen Noͤthen ſchollen apen ſyn und bliuen. Confirm. der Ho. nation des Flekkens Apenburg. Dat. Ruppin A. 1351, 2 nach Trinit. Alles dem gemaͤs, was oben J. 5. von Ludwig dem Ael, tern angefuͤhret worden. Naͤhſt dieſem if auch alhier noch befindlich, das Schulenburgiſche Gerichtshaus, worin der Geſamtrichter der Hrn. von der Schulenburg wohnet.
Sonſten iſt auch noch obgedachtes dorf Lut
gen oder Klein Apenburg, vor diefem Wen
ich Apenburg, wiewohl von keinem be,
lang, worin ein kleines Kirchlein oder Ka
pelle, in welcher der Paſtor des Flekkens
ES alle vier wochen einmahl pres iget.
AI. Die Kirche wird bermuhtlich anfangs lich den namen von S. Johanne dem Taufer gehabt haben, wie dann auch ein, und vieleicht der hornehmſte altar dieſem Heiligen gewiedmet iſt, und die Kalandsbruͤderſhaſt
(der orten dahin gewieſen iſt. Düſſe Gülden ſchollen blieven ewigcklich tho Joh. Baptiſten Althar dat dar liet in der Kerken tho Apenborg ꝛc. heißt es in einem brief von 1375. Es iſt ſolches die alte, ſo auf dem alten Kirchhof geſtanden, dabon aber ietzo nicht der geringſte nachlas bon auſfen mehr vorhanden, ſo wenig als won dem Kalandshauſe, welches in eben dieſer gegend muß geſtanden haben. Die ietzige fol einen andern Patron haben; es iſt aber weder von dieſem Patron, noch bon deren erbauung etwas bisher entdekket worden.)
Der Thurm iſt mit ſchiefer gedelket, und hat unter andern eine glolke, welche 1334 gegoſſen worden, und die auf mehren glollen ſtehende aufſchrift hat: O Rex gloriae Chriſte veni cum pace.)
Das Altarbild ſtellet an der einen ſeite den Pabſt mit der dreifachen krone für, hin ter demſelben einen Kardinal in purpur, un etliche Heilige mit Biſchofsſtaͤben und roſenkraͤnzen. An der andern feite den HErrn Chriſtum den Pabſt gleichlam anreden und naͤhſt demſelben Lutherum, wie er fi Büffet und einen weinberg pflanzet mit darunter ſtehenden verſen in guldenen luchſt rn
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