Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
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91
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91 Fünfter Theil, J. Buch. IX. Kap. Von Apenburg. 92

auf die borbei gehende gelauer habe: welche Burg auch daher den namen bekommen, ſol­chen auch nachgehends demienigen geſchlecht gegeben, deme dieſelbe in die haͤnde gerahten,

daß fie genennet worden Hrn. von der Schu: lenburg, die aber deswegen nicht gleich anlas zur benennung des Bergs oder der Burg ge­geben: weil dieſe den namen eher gehabt, als er auf dis geſchlecht gekommen.

n. Bei Ahlen oder Ahlum fein unter: ſchiedene bon den mit ſteinen beſezten Lectis Heroum oder Heldenbetten zuſehen. S. II. Th. L K. II. S. n. 13. ſ. 354. Ingleichen beſſer hinauf in einem holz der Nips geheiſ­ſen, alwo vor dem ein dorf gleiches namens geſtanden: ſein aber alle von keinem groſſen belange.

m. Zu Tangeln, einer filia von Ahlen, iſt einer von den ſieben verkehrten Thuür­men. S. J. Th. XII. K. VI. 5. ſ. 291.

1. Die Kirche zu Riſtaͤt, ob fie gleich klein, hat ſie dennoch den ruhm, daß ſie eine bon den anſehnlichſten Kirchen auf dem lan­de in der Altmark ſei, und beſtehet aus bier, und zwar gewoͤlbeten theilen. Vergl. oben Werb. Geſch. ſ. 53.

Der Thurm hat auch zwei gewoͤlbe ge­habt, welche aber bei angegangenem kriege A. 1626 von den ſoldaten eingeſchlagen wor­den: wie dann auch die groſſe glokke und der ſilberne Kelch nebſt anderer altarzierde ge­geraubet worden. x Dleſes Riſtaͤt hat ſonſt Teutſch Niſtaͤt geheiſſen, welchem gegen nordweſten Wen­diſch Riſtaͤt ſoll gelegen haben, dabon noch einige merkmahle zuſehen. Nicht weit da­von liegen die wuͤſten dorſſtellen Roſſau, Kleiſtau, Heidau und Bergen.

Hundert ſchritte etwa vom wege iſteine ſo genannte Rauberkuhle zuſehen, ein loch oder kule, 3 mann tief, in welcher auch nach gefallenem ſtarken regen oder ſchnee ſich kein waſſer haͤlt, weil alles ſich gleich in den erde, boden verſchleicht. y g

. Zu Naͤſenitz einer filia von Riſtaͤt hat man nachricht aus einem im altar gefundenen pergament zettel, daß die Kirche geweihet worden CCCCLXXXIX© nach Viſit. Mar. Man muß ſie aber nicht zum fünften, ſondern zum funfzehenden jahrhundert bringen. A. 1665, 1 Aug, hat mans gefunden und wies der hinein geſetzet.

. Von Rohrberg, welches zur Salz­Wedel, Landreiterei gehöͤret, und oben Ill. K. ſ. 128, in den Salzw. Geſch. angefuͤhret worden, daß es bor dieſem ein Staͤtlein ge­V. Theil der Mark. Hiſt.

weſen, iſt noch zumerken, daß man ſich dis­fals auf ein uraltes auf pergament in Latei­niſcher ſprache geſchriebenen kaufbrief bezie­het, ſo noch in urſchrift vorhanden, ſub da­to Dannenberg MCC LII. Kal Januar. dar­in der damahlige Graf von Dannenberg die Einwohner von Rohrberg Cives de Rohr­berg nennet, wiewohl ſich ſonſten auch ur­kunden finden, darin die Bauern Cives ges nannt werden. Es hat A. 1709, 19 Apr. eine groſſe Feuersbrunſt erlitten, welche ein boshafter menſch angeleget, dergeſtalt daß binnen anderthalb ſtunden es faſt auf die hälfte eingeaͤſchert: der thaͤter aber ein jahr hernach von ſeiner eigenen frauen ange­geben, und in dem Koͤnigl. Amte Dambek wieder mit dem Feuer geſtraft und lebendig verbrannt worden.

Von einigen hier und da auf dem felde dieſes dorfs vorhandenen und auf huͤgeln lies genden groſſen merkwuͤrdigen heldenbetten, und abſonderlich einem auf dem Pfarrakker befindlichen grabaltar iſt in dem Il. Th. JI. K. III. 5. ſ. 357, mehr zufinden.

vn. Von Klößen einem m meile bon Apen­burg gelegenen nach Lüneburg gehörigen ort ſ. Gardel. Geſch. V. J5. ſ. 77.

vm. Zu Kleinow wird erzehlet, daß zu den zeiten des daſigen Predigers Johann Prae­torii, ums jahr 1650 ſich etliche iunge Bauern, zur damahligen Kriegeszeit auf die rauberei geleget, und damit fie nicht möchten erkannt werden, ſich der eine den Tauben Korporal genennet, und ſich geſtellet als konnte er nicht hören; der ander den Stummen Korporal, und gethan als koͤnnte er nicht reden; der dritte den Krum­maligen Korporal, und habe allezeit, wenn er reden ſollen, den mund berzogen. Es has be aber Gott der Herr dieſe bosheit augen­ſcheinlich an ihren kindern geſtrafet, indem dem Tauben Korporal zum erſten mahl ein ganz tauber ſohn gebohren worden. Und oh

er wohl viel kinder mehr gezeuget, ſeie doch

faſt keines dabon geweſen, ſo recht wohl hoͤ­ren koͤnnen. Dem ſtummen Korporal ſeie der erſte ſohn ganz taub und ſtumm geboh­ren, der nach ihm gebohren habe auch eine ſchwere ſprache, fo gar daß man kaum ber­ſtehen koͤnnen, was er geredet, und fein beide noch 1712 im leben geweſen. Dem ſo ge­nannten krummaͤligen Korporal ſeie auch ein ſohn gebohren, welchem der mund ganz auf die eine ſeite hingezogen geweſen, iſt gleich­fals 1712 noch am leben geweſen. Auf der weſtſeite bon Kleinau am wege r 2 ſtehet