Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
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99 Achatz von der Schulenburg dieſer Kirche geſchenket, iſt nach Jeben gebracht worden.)

IV. Auſſer bisher gemeldeter Kirche iſt noch eine auswaͤrts dem Flekken auf dem Gottes­affer befindlich. Dann weil die hegraͤbnuͤſſe der todten auf dem erſten und gewohnlichen Kirchhofe wegen waſſers nicht haben geſchehen koͤnnen:hat man auf dem felde auſſer dem Flek­ken eine ſtelle dazu ſuchen muͤſſen. Damit man aber zugleich den leichen Gottesdienſt alda verrichten möchte, fo hat Fr. Bartha Sophia von Bartensleben, Hrn. Wer­ner von der Schulenburg Hauptmanns in der Altmark hinterlaſſene Witwe, eine perſon von groſſem vermoͤgen, nebſt andern anſehnlichen vermaͤchtnuͤſſen eine Kirche das ſelbſt erbauen laſſen, und dem einen hauſe zu Bezendorf auferleget, ſie in baulichen wuͤrden zuerhalten: kraft deſſen auch der Hr. Generalmaior, Hans George Baron von der Schulenburg, ums jahr 1704 ſie von neuen wieder erbauen laſſen, und werden darinn die Leichen und Wochenpredig­ten gehalten. Auch ſein des ſontags die Fruͤhpredigten eine zeitlang darin ge­halten worden, welches aber ietzo in ab­gang gekommen. Es iſt auch in derſelben

das Freiherrl. Schulenburgiſche erbbegraͤb­nuͤs und darin etliche prächtige Schulenbur­

giſche ſaͤrger zuſehen. Wiewohl auch in der Statkirche die obenangefuͤhrte grabmaͤhler vorhanden.:, Wi

V. Sonſten hat auch vor alters noch vor dem Flekken auf dem plaz, ſo man ietzo Stul­pen heiſſet, eine Kapelle geſtanden, ſo aber eingegangen, und ſoll vor einiger zeit von deſſen uͤherbleibſeln die Schule zu Bezendorf erbauet ſein; ingleichen zeuget eine alte ur­kunde von A. 1292 die Pancrarii, daß in einer Kapelle zu Bezendorf zu S. Geor­gen genannt, ein ewiges licht geſtiftet wor­den. Nicht weniger findet ſich in einem Ders trag zwiſchen den Gevettern von der Schw lenburg wegen berechnung der Kirchen eins Fünfte hon A. 1590, daß einer Kirche zu S. Georgen gedacht wird. Auch ferner in einem briefe bon Aw 139 daß ein gewiſſer akker vder hufe landes bon Bezendorſ Stuͤlpe ge­nannt wird, welches eben das feld iſt, wo die S. Georgen Kapelle geſtanden. Ob aber ſelbige Kapelle bis zu den Schulenburgiſchen vertrag von A-1590 geſtanden, oder ob eine andere Kapelle etwan in einem armen­hauſe verſtanden werde, nachdem mahl S. Georgen namen bei den armenhauͤſern ganz gemein iſt, ſolches muß man dahin geſtellet

Fünfter Theil, 1. Buch. lx. Kap. Von Bezendorf.

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fein laſſen. Indeſſen iſts Doch an dem, daß zu Bezendorf ein anſehnliches Armenhaus geſtanden, ſo mit guten einkuͤnften berſehen geweſen: wie wohl ſich die zeit, wenn es ge­ſtiftet worden, nicht ſinden will, wohl aber eine urkunde von demſelben von A. 1439. Es kan auch fein, daß zwei ſolcher Armen. hauſer geweſen, oder doch das eine in zwei theilen beſtanden, derer eines beſage urkun­de von der Siechen⸗ und Elendengilde, das andere von der Armengilde beſorgt worden: man findet auch in denſelbeu S. Georgen Kirche benannt: Albrecht Fritze und Hanß von der Schulenburg ſind verordnet der Elenden Gilde ſamt der Kircken S. Jürgen mit enen prieſter tho verſehen. Jetzo aber iſt nichts von dieſen Armenhauſe oder hauſern übrig, als nur ein haus, ſo den namen eines Armenhauſes fuͤhret, aber von mietsleuten bewohnet wird. Dann es iſt noch im zo jaͤhrigen kriege abge­bauet, und die zu demſelben gehörige almoſen in die fo genante hoſpitalkaſſe zuſammen gebracht worden, aus welcher noch ietzo alle viertel. jahr gewiſſe almoſen an hausarme gereichet werden, woruͤber der Oherprediger die rech­nung führer,.)

VI. Paſtores an dieſem orte ſein nach der Kirchen verbeſſerung geweſen: Heinrich Buſſe. Greg Baͤhr, welcher ſich in dem Concordienbuch unterſchrieben Georg Urfinus, M. Jakoh Gilbertus, ſo A 1609 nach Helmſtaͤt zum Archidiacono berufen worden. Tobias Jeraſiut, A. 1612 an der peſt geſtorben. M. Joachim Bahrt, A. 1627 zum Diaconat nach Garleben beru, fen. Michael Salzſieder, geſt. A. 1653. Ferner M. Chriſtoph Trincius; ſo zugleich laſpector geweſen, geſt. A. 1667. Johann Grapꝛius, ſo auch zugleich Infpe&or gewe­fen. geſt. A. 1672. Joachim Neumann, fo gleichfals laſpector mit geweſen, geſt. 1685. Nach welcher zeit aber das Inſpec­torat auf verordnung Churfürſt Friedrich Wilhelms umzuwechſeln angefangen, und iſt nach abſterben des Hrn. Neumanns Hr. Michael Burchard zu Apenburg, zum Inſpectore verordnet, M. Chriſtian Gac

leniur aber zum Paſtor berufen worden,

welcher vor dem Vicerector im Gymnaſio zu Magdeburg und in der Johanniskirche Frühprediger geweſen, geſt. 1691. Bur­chard Hempo Geſenius des ehemahligen In. ſpectoris zu Gardelegen Ʒriedrichs Geſenii ſohn, berufen A. 1692, geſt. 9 Okt. 1717. Sr. Georg Fried. Luͤtkemuller, berufen als

Paſtor