Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
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101
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Io Fünfter Theil, 1. Buch. I. Kap. Von Bezendorf. 102

Paſtor 1718, Inſpector 1725, geſt. 29 Mai 17409. 6 N Sr. Johann Ludwig Meyer, war Pre­diger zu Sr. und Kl. Chuͤden von 1732 bis 1736, da er hier Diaconus, und 1741 0 1 Trinit. Paſtor und Oberprediger wurde, und dieſem Amt unter Göttlichen ſegen noch borſtehet.; K Derſelbe hat ſich um das geſchlecht der Herren von der Schulenburg und geſchich­fe des Vaterlandes ſonderlich damit verdient gemacht, daß er ſelbiges in einer beſondern

Abhandlung beſchrieben, dapon auch ſchon

den anfang mit dem druk gemachet, wozu der Königl. Preußl. General⸗ Lieutenant

Reichsgraf Ildolph Friedrich von der

Schulenburg ſelbſt befoͤrderlich geweſen, nach deſſen toͤdl. hintrit aber dieſe löͤbliche bes muͤhung mit zugrabe gegangen: weil es ins­gemein nicht an ſolchen leuten fehlet, wel­che die gemeinmachung der urkunden den ge­ſchlechtern, welche fie betreffen, für nach­theilig halten; da doch im gegentheil die gerechtſame der geſchlechter und uͤberhaupt aller derer, ſo über gewiſſe vorrechte ſchrift­liche urkunden beſitzen, erſt alsdann wieder alle anfaͤlle von anſpruͤchen oder wiedrigen

ſchikſals, geſichert und dem beſorgl. unter­

gang entriſſen iſt, wann ſie durch den druk aller welt vor augen geleget, und gezeiget wird, daß man das licht nicht ſcheuen dürfe. Darum heißt es in den alten und neuen ur­kunden: Notum eſſe volumus umwverſes& ſngulis. Allen und jeden ſeie kund, allen und ieglichen thun wir kund und zuwiſſen.

Diaconi rühren her von dem Vicarius, der etwa 1475 eingeſetzet worden, und fein Des ren geweſen: Albrecht Neuß, vermuhtlich weil er in dem Concordienbuch naͤhſt Georg Urſino ſtehet. Martin Schmid; Joa­

chimHoher; Gotſchall; Joachim Schmid;

Andreas Meiſter, A 1672 nach Wals­leben gezogen. Johann Chriſtoph Volker, nach Sachſen berufen. 1684. Paul Joachim Marenholt, weggezogen 1691. Nach dieſem iſt Geſenius zum Diaconat noch bei lebzeiten Goclenii berufen, nach deſſen baldigen ableben er ſo fort den be­ruf zum Paſtorat erhalten. Hermann Meier, geſt. A. 1711. Hr. Johann Jakob Bohm, der nach drithalb jaͤhriger vakanz 1713 berufen worden, war vorhin Conrector an der Schule in der Altenftat Salzwedel. Er iſt Paſtor in Jehen geworden. Ihm folg­

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te Hr. Johann Ludwig Meyer, d gedacht: dieſem aber Hr. 2 Gin Brukmann, 1742, ſo bisher im Friedrichs

Hoſpital zu Berlin ſich als Informator auf,

gehalten hatte.

VII. Ein Magiſtrat iſt laut alter urkun, den niemahls in Bezendorf geweſen, weil die Herren von der Schulenburg, welche zeit des beſitzes hier ihren vereinigten haupt; ſitz gehabt, uͤber die hieſige unterthanen eben, wie auf andern ihren guͤtern, ieder­zeit ihre eigene Juſtitzheamte gehalten, da, von ein ieglicher die gerechtſame feines Herrn und dazu gehöriger unterthanen beſorget.

Das Geſchlecht der Herren von Schulen­burg aber, welches ſich ietzo in 3 unterſchie­dene hauͤſer, das Alte Graͤfliche, das Sun ge Graͤfliche oder Liberoſiſche und Apen burgiſche theilet, hat einen Geſamtrichter,

der auſſer den Lehns⸗ und andern ihm vorbe­

haltenen ſachen, in ſolchen fällen: erkennet, welche verſchiedene hauͤſer oder deren unters thanen zugleich betreffen. Der ietzige Ge­ſamtrichter iſt Hr. Friedrich Schutze, Notar. Publ. Caeſar. Immatr. und Altmar­kiſcher Obergerichts Advocat.

Indeſſen hat der ort feine Jahrmaͤrlte, nemlich v nach Oſtern und O nach Lauren. tii. Die Nahrung beſtehet auf dem akker­bau und Viehzucht.

VIII. Auf dem lande wird angemerket, daß in dem bei Suiſau entſpringenden baͤchlein Forellen gefunden werden, u. iſt oben Ill. Th. II. K. ſ. 569. angemerket worden.

Grieben, ein dorf und filia von Bezen­dorf, muß bon demienigen Grieben wohl unterſchie den werden, welches oben VI. K. XXIIL S. ſi 67. vorgekommen. Dieſes Grie­ben hat laut einer urkunde von 1379 einen beſondern Prieſter gehabt und iſt alſo eine Mater geweſen: iſt aber bald nachhero nach Audorf und mit dieſem als filia nach Bezen­dorf verleget worden.

In Jeben ſoll vor alters eine beſondere Prohſtei und Probſt geweſen ſein, der ſeine reichliche einkinfte gehabt, wovon ſich iedoch beſondere urkunden nicht finden wollen.

Dremiß iſt ein nach Bezendorf gehoriges gehöͤlze, in welchem ein Schlos gelegen na­mens Nichau, deſſen in der oben in den Salz wedeliſchen Geſchichten Ill. K. All.& ſ. 122 vorſtellig gemachten urkunde ge­dacht worden: und fein habon noch einige uͤberbleibſel vorhanden..

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