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155 Fünfter Theil, l. Buch. X. Kap. n. Vom Kloſter Diſtorf. 156
ein geiſt in ihrer geſtalt bei der Urſula einge
funden, und auf befragen, ob ſie ſelig worden, geantwortet: kuhm, kuhm, das iſt, kaum, kaum: worauf denn Urſula die Religion zuveraͤndern feſte geſtellet, wie ſie aber zur Kirche gehen wollen, ihr glaubensbekaͤnntnuͤs oͤffentlich abzulegen, und bis in die ſo genannte Kluft, das iſt, dem etwas ſinſtern eingang aus dem Kloſter zur Kirche gekommen, ſo waͤre ſie durch eine kalte hand mit einer derben maulſchelle bewilkommet worden, worauf dieſe aber darauf verſetzet: ich laſſe mich nicht irren, ſondern fort ges
gangen, und die Evangeliſche Religion an
genommen.
Sonſt iſt noch anzumerken, daß, da im Kloſter alle hohe feſttage abends vor dem feſt auf dem kohr bei geſchloſſenen thuͤren des Kloſters die Conventualinnen, mit ſingung einiger lieder, ableſung des feſt evangelit, epiſtel und gebeter die Veſper gehalten, ſolches vermoͤge Königl. berordnung vom 29 Apr. 5 Mai und 22 Jun. 1740 gaͤnzlich abgeſchaffet worden. 21
X. Die Prediger, fo nach der Kirchen. berbeſſerung hier geweſen, befinden ſich fol
gender maſſen: Gregorius Coquus oder Koch,
welcher unter Luthero zu Wittenberg ſtudiret, und 1543 als erſter Lutherſcher Prediger anher berufen worden: wie wohl ſich nachricht ſindet, daß auch vor dieſem ſchon einer geweſen, welcher dann vermuhtlich die Papiſtiſche religion berlaſſen. Und nach ihm Johann Angelu, welche beide das Concor. dienbuch unterſchrieben. Des erſten Kochs Ehefrauen Katharinen, ſo A. 1567 vers ſtorben, grabmahl, iſt in der Kloſterkirche annoch in Lateiniſchen verfen und Teutſchen teimen vorhanden: er ſelbſt aber ums jahr 1577 berſtorben, laut grabſchrift: Obiit 5’ O&@6bris anno 1577. Darunter: Hier lieget begraben der wirdige Herr Ce rius Koch, dieſer Kirche 34 jahr Paſtor geweſen.
Der ander iſt anfangs Prediger zu Drevenſtaͤt geweſen, und von dar anher berufen, aber A. 1591, d. Margaritae feines dienſts erlaſſen worden. Der auch vermoͤge beſondern Churfuͤrſtl. befehls von A. 1592 Reminiſcere die Pfarre rauͤmen muͤſſen, und iſt an ſeine ſtelle gekommen Johann Woldenhagen, eingeführet in gedachtem jahr 1592, 19 Apr. nach Jubilate geſt. A. 1629. Dieſem hat gefolget Johann
V. Theil der Maͤrk. Hiſt.
Wiggart, von Brandenburg, zubor Prediger zum H. Geiſt, und anher berufen A. 1630, 2 Febr. geſt. A. 165 8, 12 Jul. und nach ihm deſſen ſohn Konrad Wiggard, beruf. A. 1657, 19 Nov. geſt. 1674, 5 Dec. Ferner Johann Melchior Boͤtticher, von— zuvor dritter Prediger in der Reichsſtat Eſſen, auher aber bes rufen A. 1675, 7 März, geſt. A. 1692, 25 Dec. Jodocus Quabach, aus der Grafſchaft Mark in Weſtphalen burtig, geweſener Feldprediger bei S. K. M. in Preuſſen Sonßfeldiſchen Dragonerregiment, beruf. den as Jan. A. 1698.
Die zu Diſtorf gehörige theils incorporirte dorfer, theils filiae ſein Abbendorf, Boddenſtaͤt, Dankſen, welches 1264 unter dem namen Dankedeſſen vorkomt,
ahrendorf, Haſelhorſt, Höddelſſen,
arkow, Moldenbek oder Mollmke, Neddigaw, Schadewohle, Schmoͤlau, ſo 1330 Smolene heiſſet, Waddenkahten und Viere, ein Koͤnigl. Vorwerk, ſo anſtat zweier wuſten doͤrfer, Wundsbuttel und Wendfeldt angeleget worden. (. Von den angraͤnzenden theils Maͤrkiſchen drfern will angemerket werden, daß fie ihren eigenen accent und ausſprache haben, und unter andern das h nicht ausſprechen, und anſtat Huß ſagen us, anſtat hecht ekt: es aber zu woͤrtern, fü von A und E anfangen vorn hinzuſetzen Er Hamtmann für Herr Amtmann, welches vieleicht von der Wendiſchen ſprache noch mag herruͤhren.
Vor zeiten fein auch Jahr⸗ und Viehmaͤrkte hieſelbſt gehalten worden, aber. gegangen. S. ieztregierende Koͤnigl. Mas
jeſtaͤt aber haben den ort von neuen wie
der mit den 3 Jahrmaͤrkten begnadiget, und wird der 1. den O nach Laetare, der 2. den nach Marien gebuhrt, der 3. den nach dem 3 Advent gehalten. Den anfang hat man gemacht 1753 den& nach Marien gebuhrt. Von den hierherum gelegenen doͤrfern kommen Cuzeresdorf, Honlege und Modenburg vor in gewiſſen urkunden von 1235 und 1245. Dulsberge eine halbe meile von Diesdorf zum Doͤhriſchen Kirchſpiel gehörig A. 1332. Wedersdorp, ietzo Wines dorf auch im Doͤhriſchen Kirchſpiel in Caroli 1V. gnadenbrief 1377, ſo er Ottoni de Hadensleven ertheilet. Hennigge in der Grafen von Luchow brief 1265. Honſtede, Hanſtede prope Lythere A. 1220. x 2 II. Kre