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9 Fünfter Theil, Il. Buch. J. Kap. Von der Prignitz insgemein. 10
praedam de umentis& cahtiones Hominum prope Civitatem Hammenburg, Die lage der Prignitz leidets auch nicht wohl, als welche noch weit von Hamburg ab, und bei 14 meilen davon gelegen. Iſt alſo zus vermuhten, daß es ein aus den naͤhſt angelegenen Wendiſchen voͤlkern zuſammen gerotteter haufe oder mauſepartei geweſen, denn ſolches heiſſen eigentlich Latrunculi Slavorum, und unter dieſen ſich etwan einiges unahrtiges geſindel aus der Prignitz moͤge befunden haben: daß es aber hauptſaͤchlich Prignitzer ſolten geweſen ſein, ſulches hat Feine folge, auch keinen grund, weder in ieztangefuͤhrten Helmolds worten, noch anderer Geſchichtſchreiber derſelben zeiten.
VII. Was aber die folgende zeiten belanget, nach dem die Wendiſche voͤlker unter Albrecht dem Baͤr ſich beugen muͤſſen, und die Sachſen unter ſeinen nachkommen in dieſen landen die oberhand bekommen, und darnach allerhand irrungen darin vorgegangen: ſo iſt ſolches geſchehen 1. weil die alte Fuͤrſten dieſer lande ſich ihrer Fuͤrſtl. macht wenig gebraucht, ſondern ihren unterthanen viel nachgeſehen haben; theils aus einer angebohrnen guͤtigkeit, welches inſonderheit an den alten Anhaltiſchen Markgrafen zuſehen geweſen; theils aus unvermoͤgenheit, wann ſie wegen krieges oder ſonſt gemachten ſchulden mit ihren ordentlichen einkuͤnften nicht auskommen konnen, wie ſolches zu der lezten Anhaltiſchen Markgrafen zeiten geſchehen, fo haben fie den bermoͤgenſten fü wohl Staͤten, als aus der Ritterſchaft gute worte gegeben, um etwas von ihnen zuerhalten, und hergegen ein und dem andern dinge verſtattet, die ihrer Fuͤrſtl. Hoheit nicht allerdings gemaͤs geweſen. Als wenn die Markgrafen Otto und Konrad 1282 der Stat Prenzlow auch der Stat Stendal erlaubet, daß, wann ſie oder ihre nachkommen ſie zur ungebuͤhr beſchweren oder ihre freiheiten antaſten würden, fie macht ſolten haben, ſich mit andern Staͤten und Maͤchten wies der ſie in verbindnuͤs einzulaſſen. Ob es eben daher gekommen, daß die Staͤte dieſes landes und biel andere Maͤrkiſche Staͤte mit in den Hanſeebund getreten, wollen wir nicht unterſuchen; da die Einwohner nirgends urſach gehabt, ſich wegen uͤberlaſt zubeſchweren, der handel und wandel auch die bornehmſte abſicht bei dieſem bindnuͤs war. Das kan aber wohl ſein, daß die Ritterſchaft ſich dieſes zunutze gemacht. Dann es nah
men ſich die vermoͤgenſten aus ihnen einer
kleinen oberherrſchaft uͤber ihre guͤter an,
kehreten ſich auch nicht ſonderlich an die Landesfuͤrſten, ſondern wolten wie die nebenſterne des Jupiters am himmel oder Circumjoviales gehalten ſein, die zwar von einem kleinen einflus waͤren, aber doch ihre eigene und nicht eben von den groͤſſern und Landes fuͤrſten abhaͤngende macht hatten, die ſie hernach auch auf andere dinge, nach dem es ihnen geduͤnket ihrem vortheil gemaͤs zuſein, erſtrekket..;
Wozu 2. die innerliche unruhe zwiſchen Markgraf Ludwig dem Aeltern, und dem ſich wieder zeigenden Markgrafen Woldemar gekommen, da Staͤte und Ritterſchaft nicht gewuſt, wie ſie daran geweſen, und alſo ihnen ſelbſt, ſo gut ſie gekonnt, rahten muͤſſen. Und ob wohl hernach zu Markgraf Ludwig des Juͤngern oder Roͤmers zeiten, den ſachen durch eine algemeine ausſuüͤhnung wollen gerahten werden: ſo muſte er doch iedwedem ſeine vorhin erhaltene freiheiten laſſen, um die leute nur bei gute zubehalten, die freiheiten mochten beſchaffen fein wie fie wolten. 3. Die Boͤhmiſche Markgrafen hernach machten uͤbel aͤrger, und weil ſie damit umgingen, daß die Mark der Kron Boͤhmen ſolte einberleibet werden: ſo achteten ſie es nicht groß, wann es in der Mark uͤbel herging, und die Maͤrker einander ſelbſt ſich aufrieben; weil ſie ſich dadurch deſto untuͤchtiger machten, ſich der geſuchten Boͤhmiſchen Oberherrſchaft zuwiederſetzen. Und ward dieſes durch Wenzeslaus unachtſamkeit und jodoci geldſucht ſehr unterhalten: dann ienem dunkte zu einem Landesfuͤrſten gnug ſein, wann er taͤglich gut eſſen und trinken konnte; dieſer aber nahm von andern Potentaten geld, und verſezte ihnen davor Staͤte, Dörfer und Herrſchaften, die ſchwaͤchere hergegen mochten leiden, was ſie konnten.
Aus dieſen urſachen nun ſein die viele beſondere kriege der Ritterſchaft unter einander, auch der von Adel mit den Staͤten entſtanden, weil nemlich ein iedweder, fo etwas macht hatte, ſich befuget erachtet, einen andern mit krieg zu überfallen, es möchte der Landesfuͤrſt darin geheelen oder nicht: und weil bei den rechtmaͤßigen kriegen das partheigehen vor zulaͤſſig gehalten wird, ob es ſchon zuweilen leute trift, ſo nichts mit dem kriege zuthun haben; ſo ward auch bei dieſen kleinen kriegen nicht bor unrecht gehalten, beſondere beute zumachen, wann es ſchon uͤber un
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