Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
15
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15 Fünfter Theil, Il. Buch. I Kap. Von der Prignitz insgemein. 6 worden.. Die gatein iſchen worte ſein etwas. genommen, daß von ihrer vorigen weiſe und

weitlauͤftiger und wird dem G. L. vieleicht nicht unangenehm ſein ſie alhier mit zuleſen: Eo tempore CXX Equites venere in Magnopolim, ducem praeferentes tanti Equitatus Henricum quem dixere Pinguem, cujus in nominis umhra latuerunt illo di­tiores& hereditate pinguiores. Nemo enim paulo honeſtior in Latrocinijs no­men ſuum commodat, ſed hominem Rus­ticani generis preſiciunt quem ſine nomi­ne ſequuntur nominatiſſimi. Aliam tum procul dubio in animo expeditionem ha­buere, que dum ex ſententia compleri non poterat, fecere quod poterant. Euectio­nes curruum incurrebant inter Lubicam & Wismariam, Mercatores cum Merci­bus una euexere. Interpellatus Hem icus Dux Magnopolenſis, quod in Ditione illius, per diſtrictum ejus incedentes& redeun­tes latrocinium illud commiſſiſſent, Ille plurimum ſibi diſplicere rem improbam oſtendit, non ſe tamen ſatellicio merca­torum militare. Si in manus ejus inci­diſſent, vel adhuc inciderent cernerent omnes, quo eſſet in latrones animo, ip­ſum fe in ſuo non parva ab illisæ incommo­da accepiſſe, Mittuntur in eam cauſam invicem literae, pares redeunt. Capti tamen& ahducti Mercatores laxantur, ſed de rebus ademptis nihil ­Aber darin gehet er zuweit, daß er zu anfang dieſer erzehlung die ſache dem ganzen lande borwirft: Veterem queſtum difticile fuit intermittere Prigniſſas habit atoribus an­dalorum verae propagini, qua de re ſiue cau­ſam praetenderent, ſiue nullam habentes ad depraedationem publicorum Itinerum (quem illi prope juſtum habent queſtum) ſemper ſunt expediti. Dann obſchon der­gleichen raubereien in der Prignitz und dem Meklenburgiſchen vorgegangen; ob auch ſchon etliche aus beiden laͤndern damit ver­wikkelt geweſen: ſo laͤſſet ſich doch nicht ſtraks auf das ganze land ſchlieſſen; ſintemahl noch immer wohlgeſinnete maͤnner darin ge­weſen, ſo keinen gefallen daran getragen, und wie wir albereit geſehen, dieſem unwe­ſen zuſteuern geſuchet. Es ſein auch die Ein­wohner der Prignitz nicht allein zuKranzii zei­ten, ſondern lange vorher keine Wenden, oder der Wendiſchen voͤlker nachkommen, Wandalorum vera propago, ſondern gute Teutſche Saͤchſiſche voͤlker geweſen, und die aus den Wenden übrig geblieben, haben ſich der Saͤchſiſchen lebensahrt dermaſſen ante

ſitten nichts an ihnen ſen. Iſt alſo Kranzius zuweit gegangen,

mehr zuſpuͤhren gewe,

daß er von etlichen auf ein ganzes bolt ae ſchloſſen, und was etwan an einem. denen volke tadelhaft geweſen, den uͤherwin= dern auch beimeſſen wollen.

X. Es haben indeſſen auch die Mark fen der ietzigen Durchlauchtigſten fan n aus te acht gehabt, dieſem unordentlichen weſen abzuhelfen, und erzehlet Kranz Wand. XII. B. 26 K. daß, weil ſich noch immer in der

Prignitz gefunden, ſo rauͤberei veruͤbet: Cum

in Prigniſſa non deficerent, qui publicis viis inſidiarentur: fo hätte Markgraf Jo­hann damahls Churprinz in ſeines Herrn Vaters, Churfuͤrſt Albrechts namen, Hrn. MWendigoni Gannß Edlem Herrn zu Putliz und Biſchofe zu Havelberg, befohlen, daß er den Hauptmann in der Altmark mit na­men Wilhelm von Pappenheim ſolte zu ſich nehmen und raht und that dazu gehen, wie doch ſolchem rauben und morden endlich möchte geſteuert werden. Worauf der Bis ſchof und der von Pappenheim, die Bürger in den Prignitziſchen Staͤten zuhuͤlfe genom­men, und auf dieienigen gezogen, die in ver­dacht geweſen, haben auch funfzehen Raub­fchlöffer eingenommen, und gar zerſtoͤhret, etlichen, derer rauͤberei oͤffentlich und am tage geweſen, haben ſie laſſen die hauͤpter abſchlagen, fein auch ferner darob geweſen, daß die rauherei in der Prignitz möchte nach­

bleiben. Jedoch macht Angelus dieſe ſache

zugroß, und ſpricht:Es waͤren viel in der

Prignitz, ſo wohl von Adel als unedel gewes

ſen, die ſich des ſtrauchreitens hefliſſen, viel leute ermordet, und ihnen das ihre genom­men, oder ihnen ſonſten die wagen, kaſten und beutel, durchſuchet und ausgeklopfet: welches gleichwohl Kranzens worten nicht ge maͤs if, und bei weitem fo hart nicht ge ſchrieben, ob er wohl ſelten von den Prig­nitzern wohl ſpricht. Es folget auch gar nicht, weil raubereien in der Prignitz Or gegangen, daß es darum die Einwohner der Prignitz ſelbſt geweſen: rauͤber und mörder finden ſich aller orten, aber fie fein darum nicht von denſelben orten bürtig. Undſetze zwar Kranz hinzu, daß man an einer un, baͤndigen natur vergebens arbeite, Fruſtra contenditur adverſus ferream naturam. Welches zwar von etlichen allerdigs wahr iſt, ſintemahl noch heutiges tages ungeag­

tet der vielen leibesſtrafen, die vine e,

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