51 Fünfter Theil, Il. Buch Il. Kap. Von der Stat Perlberg.
gedanken gelaſſen, iſt daraus zuſehen, daß
wit Markgraf Ludwig der Roͤmer ſich mit
Herzog Albrechts zu Meklenburg tochter, Prinzeſſin Ingelburg bermaͤhlet, er ihr uns
ter andern die Stat Perlberg zum leihgedin
ge verſchrieben, die auch darauf noch bei lebzeiten ihres Gemahls der Stat freiheiten vermittelſt naͤhſtſtehender urkunde heſtaͤtiget:
‚Wy Ingelborch van der Gnade Godes Margreuinne tu Brandenborch und Luſitze doun witlik al den ghenen di deſſen Bryf fen unde hören leſen, dat wy unſen liuen truwen Man an deme Lande tu Perleberghe unde Ratman der Stad unde allen Borchern meynliken in der vorbenameden Stad tu Perleberghe alſe ſe unß ghehuldeghet hebben mit Vulborde unde mit Heyte unſes leuen Heren Margreue Lu—dewiches des Roͤmers unde Margreuen Otten Sines Bruders willen laten by allem rechte edder rechticheyt unde guder wonheyt unde Vryheyt, de fe beſeten unde hathebben unde hebben, de ſe bewyſen moghen mit bryuen unde beueſtinghe de fe hebben van den Edellen vorſten den Voruaren unſer Hern und van den Hochgeborn Vorſte Margreue Ludewig den Alden, unde unſen Heren Margrene Ludewig den Romer, unde Margreue Otte, de hir vorbenomet
is, unde willen ſe bethern unde nicht erghern,
dar wy moͤghen, dat rede wj an deſſe bryue, unde tu merer Veſtunghe, deſſer vornomeden dinghe unde Stedecheyt ſo hebbe wy deſfen bryf beſeghelen laten mit unſeme ingeſeghelle, dat hir anghehangen is. Tughe deſſes dynghes ſynt de vromen man unde duch
tige Britze van Berthekau, Hinrich van
der Sculenborch, Alard... unſes vorbenomeden Herrn Ludewigh Voght unde Hinrich Godberch unde vele andere gude luͤe, deme wol ghelouen mach. Deſſe bryf if ghegheuen unde ſcreuen tu Perleber
ghe na Godes bord, drutteyn hundert Jar in deme ſoſtichten Jare des Vrydaghes na dem Sundaghe want me ſinghet Invocavit me&c..
X. Dero ietzigem zuſtande nach if nun ferner zumelden, daß die Stat Perlberg die Hauptſtat in der Prignitz ſei, führet auch das Direktorium, und rufet die andere Staͤte in gemeinen angelegenheiten zuſammen, be: ſuchet auch die verſamlung der Landſchaft gleich andern Hauptſtaͤten; hat anbei in dem Creditweſen bei den Staͤten, wann beide Kreiſe zuſammen kommen, gleich wie Sten
52 dal, das Direktorium, und führen bei dem ende ein geſamt ſiegel., beneben der zollfreiheit zu Lüͤbek, gleich Sten dal und andern orten in dem lande; ingleis chen der zollfreiheit in der Mark zu waſſer und zu lande, kraft ertheilten freiheithbriefes von Markgraf Woldemar A. 1348 und Markgraf Ludwigs des Nömers dat. Sten. dal A. 1364 Vigil. S. Michael, deſſen biſlige. ö. alſo.
„Wy Ludewig der Roͤmer von Got Gnaden Marggraffe tho ö und tho Luſitz, des heiligen Roͤmiſchen Reichs Overſte Cammerer, Pfaltz- Graf bey Rein und Hertzog tho Beyern bekennen apenhar dat wy unſern lewen getreuͤwen den Rahtmannen und gemeynen Borgern tho Berlebergf, de nun find und noch kom, mende ſind, de Gnade gedan hebben, und och don, mit deſſen Breffe, dat ſe mit erer Kopmanſchapſollen frey fahren und thyen durch alle unſere Staͤdte und Lande, up dem Lande und up dem Water, alß ans dere unſer Staͤte, alſo dat Sie keinen Toll davon gefen derffen noch en ſollen, darum gebeden wir allen unſern Voyden, Amptluͤden unde Tolnern dat ſie ſie an der vorgenanten Gnade nicht erren noch hindern, ſondern fie ſollen ſie Tolles frey laten fahren als andere unſere Stade, wen und wor fie tho en kahmen, alß dicke alſe ſich dat geboͤret ungehindert veſtiglichen by unſern hulden. Weret ock dat unſe leue Broder Marggraff Ludewig den Goth Gnade einige Brefe en edder andern luͤden gegeuen hedde, de en daran hinderlicken mochten ſien, de brefe ſollen an deſſen Stuͤcken kene Krafft noch Macht hebben ſondern dies fer Bref ſal by ſiener Macht ſien und bliefen. Mit Uhrkund dießes Brefes daran unſere Inſiegel gehangen is. Des find getüge de Edle Man Otte Wend Herre tu Ilborch, die beſten Manne Gumbrecht von Oldenhuſen Ritter, Gerhart von Alvenſchleuen, Pardom von der Knyſebeck und ge nug andere Ehrbare Luͤde, gegefen tho Stendal na Gades Geburt im 1364 Jare am Sanct Michaelis Abende.“
In welchem rechte dann auch die Stat A. i690, 18 Febr, von der Umtskammer durch einen ausſpruch beſtaͤtiget worden: Weil ſo viel zubefinden, daß das von Raht und Buͤrgerſchaft der Stat Perlberg ange fuͤhrte Privilegium Ludwigs des Roͤmers vor ein wahres Original allerdings zuach ten auch die rechtliche muhtmaſſung, 3
I CD DO—“ 8———— Q—— ö A