Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
109
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109 Fimfter Theil, Il. Buch. Il. Kap. Von der Stat Prizwalk. 110

Vor den Rahts ſtuͤhlen hing ehedem auch ein Eiſerner Leuchter, welchen die ſchmiede halten muͤſſen, deswegen auch unten noch hufeiſen daran gehangen.

Der Thurm iſt von eitel feldſteinen bis oben hinaus in die hoͤhe gefuͤhret und mit ei­ner haube von ziegelſteinen bedekket, aus welcher eine zierliche ſpitze herausgehet, ſo mit ſchiefer gedekket. An der ſuůdſeite lieſet man eine aufſchrift, in welcher die jahrzahl des bei demſelben vorgegangenen brandes ent­halten, und in folgenden worten, ſo viel man annoch leſen koͤnnen, beſtehet:

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Das folgende iſt nicht mehr zuſehen ſon­dern vom regen ausgeloͤſchet.

Er iſt A. 1572, 17 Apr. von dem wetter geruͤhret, und wiederum eben den tag A. 1620, ſo eben der ander Oſtertag geweſen, nachmittage um 4 uhr, wobei der draht, wo­mit die uhr gezogen, geſchmolzen, auch et­was an dem Kirchdache beſchaͤdiget worden. Er iſt auch zum andern mabl A. 1572 den 9 Jun. und zum drittenmabl am 14 Jul. getroffen worden, aber gleichfals ohne ſon­

(derlichen ſchaden. A. 1598 aber 4 Apr. ſchlug das gewitter abermahl in den thurm ein, wobon der thurm und orgel ganz abge­brannt, und alle glokken zerſchmolzen. In der feuersbrunſt von 1642, davon unten XIII.§. meldung geſchicht, hat er auch ges litten, und die glokken(ein abermahls ge» ſchmolzen. A. 1623 hat man angefangen den thurm wieder zubauen: welches aber et­wa nach 10 jahren erſt zuſtande gekommen. A. 1699 iſt die thurmſpitze mit neuem ſchie­fer gedelket worden.

Noch iſt A. 1712 des nachts um 12 uhr 33 Jul. beides Kirche: und thurmdach an der nordſeite heftig beſchaͤdiget worden. Gezuͤn­det hat es zwar nicht: aber der blitz hat den draht, welcher den uhrhammer gezogen, aber­mahls abgeſchmolzen, und iſt von der ober­

ſten haube, da es einen pfeiler ſehr zerſchla⸗(

gen, durch die uhrkammer und einen kienen ſtaͤnder herunter, an der ſchwelle, worauf der ſtaͤnder ſtehet, hingelaufen und geſpalten, von da ferner durch das Kirchengewoͤlbe ges drungen, daß die ſpuren an geborſtenen ſtei­nen und kalk zuſehen, auch beide Kirchthuͤ­ren an den faͤſern verſehret geweſen: iſt wies

der zuruͤk in die orgel gegangen, hat die ges ſchnizte zieraten abgeſchlagen, verſchiedene pfeifen durchloöͤchert, als wären fie mit ſchrot durchgeſchoſſen. Daß hierbei das holz vom ſtaͤnder ſtein hart geworden, iſt als eine be­ſondere wirkung des blitzes angemerket wor­den IlI. Th. J. K. XV. S5. ſ. S1 LJ. Fünf jahr hernach A. 1717, hat der ſchlag abermahl den thurm getroffen, iedoch ohne zuzuͤnden oder ſonſt ſchaden zuthun. A. 1747 aber zwiſchen dem 12 und 13 Dec. wurde durch einen auſſerordentlich heftigen ſturmwind die thurmſpitze dergeſtalt beſchaͤ­diget, daß deren gaͤnzliche herunterſtüͤrzung bei erſten ſtarken wind zubeſorgen war. Wes­halb dann E. H. Magiſtrat ſelbige ſpitze nebſt knopf und fahne herab nehmen, wieder zurecht machen und 1748, 20 Aug. wieder aufſetzen laſſen. Der knopf wurde neu an­gemahlet, und die fahne und ſtern ganz neu verfertiget. In den knopf wurde eine auf pergament geſchriebene in einer bleiernen buͤchſe verwahrte nachricht, nebſt einigen ftüffen in dem jahr 1748 geprdgten land­muͤnze, auch eine im alten knopf gefundene muͤnze von 1671 hinein geleget. Die eins gelegte ſchrift ſchlos ſich mit folgendem Chro­nodiſticho: Reno Vata tVrrls, benlgnltate Del Ser Vet Vr Inno Xla, In VLtl Ma ſeCVLa. In dem alten knopf hatte man auſſer die­ſer muͤnze auch etliche ſtuͤkken von einer ſchachtel, worin vermuhtlich die nachricht eingelegt geweſen, wiewohl ganz vermodert und verweſet angetroffen. A. 1752 ſein alle glokken, nachdem die groſſe glokke i751 geſprungen war, umgegoſſen, und machen ein ſchoͤnes gelauͤte.

Hierbei iſt noch einer Kirche zugedenken,

zu S. Jakob genannt, weſche vor dem

Bucholziſchenthore gelegen, aber ganz wu­ſte iſt, und auf dem Gottesaklker ſtehet: dahergegen dieſer deſto mehr beſuchet wird, indem auf demſelben, wie zu Perlberg, die mei­ſte todten, in der Stat aber faſt niemand, als etliche wenige in der Kirche begraben werden. z Es iſt auch dieſes bermuhtlich die Kapelle welcher Markgraf, Ludwig 1352 der 5. Jungfrau Maria und dem H. George zueh­ren auf veranlaſſung des Magiſtrats gewiſſe einkänfte vereignet, auch dem Magiſtrat mit genehmhaltung des Plebani daſtlbſt Gherwini das jus patronatus nher ſelbige Kapelle zugeeigenet.. Die

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